27. Januar 2016   Themen

25 Jahre CUBA Sí

Die Arbeitsgemeinschaft Cuba Sí wurde am 23. Juli 1991 als "AG beim Parteivorstand der PDS" gegründet und feiert 2016 ihren 25. Geburtstag.

Mit  dem Zusammenbruch des sozialistischen Lagers 1989/1990 verlor Kuba über 80 Prozent seiner Handelspartner sowie die politische Unterstützung der sozialistischen Länder. Handelsverträge zwischen der DDR und Kuba wurden von der Regierung Kohl nicht weitergeführt bzw. einseitig gekündigt. Einer dieser gekündigten Verträge beinhaltete die Lieferung von 24.000 Tonnen Milchpulver nach Kuba. In dieser Situation fanden sich in Berlin Kubafreunde zusammen, um dem sozialistischen Staat in der Karibik zu helfen. Das war die Geburtsstunde von Cuba Sí.

Grundanliegen unserer Solidaritätsarbeit für Kuba war und ist die Bewahrung und Weiterentwicklung einer gesellschaftlichen Alternative zum Imperialismus. Dieses Grundanliegen setzen die Mitstreiter/-innen konkret durch die Solidaritätskampagnen "Milch für Kubas Kinder" (gestartet 1991) und "Kuba muss überleben!" (gestartet 1992) um sowie durch die aktive politische Arbeit in Deutschland innerhalb und außerhalb unserer Partei. Mit dem Festhalten am Prinzip der Solidarität und des Internationalismus leisten wir innerhalb und außerhalb der Partei DIE LINKE einen Beitrag für die Entwicklung linker Politik in der Gegenwart.

Die AG Cuba Sí ist ein Zusammenschluss in der LINKEN, der allen - nicht nur Parteimitgliedern - offen steht. Unser Politikangebot und die Organisationsstruktur der AG sind besonders für junge Leute interessant. Sie wollen sich politisch engagieren, interessieren sich für Kuba und Lateinamerika - möchten sich aber noch nicht an eine Partei binden, haben mitunter sogar Berührungsängste. Nicht nur für solche jungen Leute bildet die AG Cuba Sí eine Brücke zwischen Partei und Gesellschaft. Nicht wenige sind durch den Kontakt zu Cuba Sí, durch die Mitarbeit in unseren Regionalgruppen, durch die Teilnahme an unseren Workcamps in Kuba oder an unseren politischen Rundreisen Mitglied der Partei geworden.

25 Jahre Cuba Sí - das bedeutet 25 Jahre gelebte Solidarität! Die Realisierung konkreter Projekte in Kuba, die politische Verteidigung des sozialistischen Kuba sowie die Unterstützung des Integrationsprozesses in Lateinamerika fand und findet große Unterstützung und Anerkennung nicht nur bei den Mitgliedern unserer Partei.

Cuba Sí ist eine sehr aktive und kontinuierlich arbeitende AG, ihr Koordinierungsrat tagt seit der Gründung 1991 jeden Mittwoch im Karl-Liebknecht-Haus; an diesen Sitzungen nehmen im Schnitt 25 bis 30 Aktivist/-innen teil. Bundesweit gibt es rund 40 Regionalgruppen. Am 30. Oktober 2015 hat sich eine neue Gruppe in Paderborn gegründet. In Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen haben sich die dortigen Gruppen zu Landes-AG zusammengeschlossen. Eine neu LAG entsteht gerade in Sachsen.

In Kuba realisiert unsere AG nachhaltige Landwirtschaftsprojekte, bei denen wir großen Wert auch auf die Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen der Begünstigten in den Projektregionen legen. In den Projektplänen sind deshalb neben den Produktionskennziffern immer auch Maßnahmen zur Sanierung von Wohnraum, zur Einrichtung von Weiterbildungskabinetten, zur Herstellung von Lehrmaterial, zur Modernisierung von Schulen, Kindergärten und Arztstationen und zur Anwendung alternativer Energien festgeschrieben.

Cuba Sí arbeitet eng mit seinen kubanischen Partnern zusammen, so z.B. mit dem Landwirtschaftsministerium und dem Investitionsministerium, mit der Kommunistischen Partei Kubas (PCC), dem Institut für Völkerfreundschaft (ICAP) sowie mit der kubanischen Vereinigung für Tierproduktion (ACPA). Durch diese Zusammenarbeit trägt Cuba Sí als AG in der LINKEN zum positiven Bild unserer Partei in Kuba bei.

Gemeinsam mit ACPA  haben wir in den vergangenen 25 Jahren elf Landwirtschaftsprojekte erfolgreich abgeschlossen. Diese werden jetzt von den Mitarbeitern in Eigenregie rentabel weitergeführt. Vier solcher Projekte unterstützt Cuba Sí derzeit - in den Provinzen Mayabeque, Pinar del Río, Sancti Spíritus und Guantánamo. Die Projekte laufen über einen Zeitraum von fünf Jahren und werden jährlich mit finanziellen Spenden im Wert von jeweils 100.000 US-Dollar unterstützt. Durch die lange, kontinuierliche und verlässliche Arbeit haben die kubanischen Institutionen unsere Projektunterstützung in die ökonomischen Pläne des Landes eingegliedert.

Cuba Sí fördert des Weiteren mehrere Kulturprojekte, so z.B. das Casa del Changüí in Guantánamo oder das Musikprojekt K-100 in Pinar del Río. Gemeinsam mit der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) in Berlin realisieren wir zudem ein Forschungsprojekt zur Konservierung von Archivalien unter tropischen Bedingungen im historischen Archiv der Stadt Sancti Spíritus. In diesem Jahr weilte für dieses Forschungsprojekt schon zum dritten Mal eine Studentenbrigade im Archiv in Sancti Spíritus. Die Studenten und Lehrkräfte der HTW haben außerdem im Jahr 2015 gemeinsam mit Cuba Sí eine Ausstellung zum Lebensweg von Tamara Bunke entwickelt, die jetzt in der nationalen Che-Guevara-Gedenkstätte in Santa Clara zu sehen ist. Die deutsche Version dieser Ausstellung kann hier in der Bundesrepublik für Veranstaltungen ausgeliehen werden.

Cuba Sí sammelt des Weiteren Sachspenden, die für die Landwirtschaftsprojekte, aber auch in anderen Bereichen der kubanischen Gesellschaft benötigt werden (z.B. im Gesundheits- oder Bildungswesen). Diese materiellen Spenden werden in Solidaritätscontainern nach Kuba gebracht.

In Deutschland unterstützen wir Kuba durch unsere politische Arbeit. Als Arbeitsgemeinschaft der LINKEN organisieren wir Veranstaltungen und Infostände, drucken Infomaterial, geben eine Zeitung heraus (Auflage 10.000 Exemplare), besuchen mit politischen Vorträgen (25 in diesem Jahr) Basis- und Ortsgruppen der LINKEN, Vereine, Gewerkschaftsgruppen und andere Organisationen. Zum kubanischen Nationalfeiertag am 26. Juli organisiert Cuba Sí in Berlin die "Fiesta de Solidaridad", an der jedes Jahr rund 5.000 Gäste teilnehmen. 2016 - zum 25. Geburtstag von Cuba Sí - wollen wir dieses Fest gemeinsam mit Solidaritätsgruppen aus ganz Europa feiern.

Bis zum jetzigen Zeitpunkt hat Cuba Sí über 12 Millionen Euro an Spendengeldern für die Solidaritätsarbeit zusammengetragen.

Solidarität mit Kuba bedeutet heute auch Solidarität mit den Linksregierungen in Lateinamerika sowie mit allen Bestrebungen zur Schaffung einer gesellschaftlichen Alternative zum Kapitalismus. Kuba hat sich aus der internationalen Isolierung befreit und ist zu einem gleichberechtigten und anerkannten Mitglied der lateinamerikanischen Staatenfamilie geworden. Das Land hat zudem die schwere ökonomische Krise der 1990er Jahre überwunden und sich wirtschaftlich stabilisiert. Kuba ist einer der Initiatoren des lateinamerikanischen Integrationsprozesses und profitiert seinerseits von den Linksentwicklungen in Lateinamerika sowie von Organisationen wie ALBA und CELAC.

Auch die veränderten Beziehungen zwischen Kuba und den USA stellen die Solidaritätsgruppen sowie die linken Parteien, Organisationen und Bewegungen vor neue politische Aufgaben.

Innerhalb der Partei DIE LINKE fühlt sich Cuba Sí besonders den Themen Internationalismus und Solidarität verpflichtet. Wir beteiligten uns z.B. an der Programmdebatte, wir bieten zu Veranstaltungen wie dem Fest der Linken unsere Beiträge an und formulieren Anträge an die Parteitage der LINKEN. Zu den Bundesparteitagen der LINKEN stellt unsere AG zwei Delegierte.

Als starke Solidaritätsorganisation in der Partei DIE LINKE möchten wir in Zukunft noch mehr als bisher gemeinsam mit allen Mitgliedern - an der Basis, in den Zusammenschlüssen, in den Fraktionen und auf allen Leitungsebenen - die Themen Internationalismus und Solidarität als feste Bestandteile linker Politik deutlich machen und DIE LINKE als solidarische und internationalistische Partei stärker im breiten Spektrum der linken Bewegung etablieren.

Wir möchten dem Parteivorstand vorschlagen, im Frühjahr 2016 - nach dem 7. Parteitag der KP Kubas im April - gemeinsam mit Cuba Sí eine Konferenz zum Thema Kuba und Lateinamerika zu organisieren.

Innerhalb der Partei DIE LINKE fühlt sich Cuba Sí besonders den Themen Internationalismus und Solidarität verpflichtet. Wir beteiligten uns z.B. an der Programmdebatte, wir bieten zu Veranstaltungen wie dem Fest der Linken unsere Beiträge an und formulieren Anträge an die Parteitage der LINKEN. Zu den Bundesparteitagen der LINKEN stellt unsere AG zwei Delegierte.

Als starke Solidaritätsorganisation in der Partei DIE LINKE möchten wir in Zukunft noch mehr als bisher gemeinsam mit allen Mitgliedern - an der Basis, in den Zusammenschlüssen, in den Fraktionen und auf allen Leitungsebenen - die Themen Internationalismus und Solidarität als feste Bestandteile linker Politik deutlich machen und DIE LINKE als solidarische und internationalistische Partei stärker im breiten Spektrum der linken Bewegung etablieren.

Wir möchten dem Parteivorstand vorschlagen, im Frühjahr 2016 - nach dem 7. Parteitag der KP Kubas im April - gemeinsam mit Cuba Sí eine Konferenz zum Thema Kuba und Lateinamerika zu organisieren.

Koordinierungsrat der AG Cuba Sí

 

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