Militäreinsatz

12. Mai 2025   Themen - Militäreinsatz

Waffen, um zu bluten, nicht um zu gewinnen – Ex-CIA-Einsatzleiter spricht das Offensichtliche aus

Beitrag NachDenkSeiten, ein Artikel von Marcus Klöckner

 

„Wir gaben der Ukraine genug Waffen, um zu bluten, nicht um zu gewinnen“ – so lautet die Überschrift eines aktuellen Artikels der britischen Zeitung The Sunday Times. In dem Beitrag kommt der ehemalige CIA-Einsatzleiter für Europa und Eurasien zu Wort. Seine Aussage ist weder spektakulär noch ein Geheimnis. Sie untermauert aber einmal mehr, was von Anfang an offensichtlich war: Die Ukraine wird an der Leine geführt – zum schweren Nachteil des Landes. Ein Kommentar von Marcus Klöckner.

 

Warum bekommt die Ukraine nicht genügend Waffen? Die konsequente Beantwortung dieser Frage führt in die Tiefen einer westlichen Politik, die über Leichen geht.

„Sie gaben den Ukrainern also diese Waffen, aber sie gaben ihnen nie genug, um zu gewinnen. Sie gaben ihnen nur genug, um zu bluten.“ Das sind die Worte von Ralph Goff, veröffentlicht in einem Artikel der Sunday Times. Goff war bis vor Kurzem noch CIA-Einsatzleiter für Europa und Eurasien unter der Biden-Regierung. Dann kam Donald Trump. Im März sollte der Geheimdienststratege die „Leitung der geheimen Operationen der CIA“ übernehmen, heißt es in dem Artikel der Sunday Times. Doch dies ließ die neue Regierung, aus welchen Gründen auch immer, nicht zu.

Wie immer, wenn es um Aussagen aus dem Geheimdienstumfeld geht, ist Vorsicht geboten. Was stimmt? Was stimmt nicht? Was sind manipulierte Informationen, was ist politisch motiviert? Das ist bisweilen nicht leicht zu sagen. Die Aussage Goffs drängt sich jedenfalls unter einer nüchternen, analytisch-logischen Betrachtung geradezu auf. Die USA hätten der Ukraine von Anfang an maximale Waffenhilfe zukommen lassen können – genauso auch wie andere NATO-Staaten. Das war aber nicht der Fall. Sie führten die Ukraine eng an der Leine – bis heute. Die USA und die NATO-Staaten drückten das Land von hinten im Kampf gegen Russland nach vorne an die Front und die Soldaten direkt in die Fleischwölfe rein.

Das Ergebnis dieses Vorgehens ist bekannt: Über drei Jahre Krieg, Hunderttausende von getöteten, verletzten, verstümmelten und traumatisierten Soldaten. Der ach so „hilfsbereite“ Westen gab der Ukraine immer genauso viele Waffen, dass das Land zwar Russland entgegentreten konnte. Von einem ernsthaften Verdrängen der russischen Armee konnte aber nie die Rede sein – geschweige denn davon, dass die Ukraine den Krieg hätte für sich entscheiden können.

Von diesen Erkenntnissen gilt es weiterzudenken. Der Grund für das Vorgehen des Westens soll, wie es immer wieder kommuniziert wird, darin liegen, dass die NATO im Umgang mit Russland „vorsichtig“ sein wolle, also bemüht sei, den Krieg nicht zu eskalieren. Es gehe lediglich darum, die Ukraine in eine stärkere Verhandlungsposition zu bringen. Das klingt logisch und plausibel – es ist aber weder das eine noch das andere. Realistisch betrachtet: Die beste Position, in der die Ukraine je war, war vor dem Krieg.

Unabhängig davon, wie es noch weitergeht: Die schweren menschlichen Verluste sind nicht mehr rückgängig zu machen. Selbst wenn sich zeitnah günstigere Verhandlungsbedingungen für die Ukraine ergeben sollten – was nicht zu erwarten ist –, werden sich Russlands Kernforderungen, wie etwa Verzicht der Ukraine auf eine NATO-Mitgliedschaft, nicht ändern. Wie von Anfang an wird auch weiterhin gelten: Egal, wie viele Waffen noch auf die Schlachtfelder geworfen werden, ob weiterhin mit halber oder ganzer Kraft: Die Eskalationsdominanz wird weiterhin bei Russland liegen.

So betrachtet, kommt ein dreckiges politisches Spiel zum Vorschein. In der Frage, warum die USA nicht gleich von Anfang an mehr Waffen geliefert haben, sodass die Ukraine den Krieg für sich entscheiden kann, liegt mindestens eine Falschannahme, eher jedoch eine politische Lüge. Denn: Von Anfang an musste jedem klar gewesen sein, dass die Ukraine nie eine Chance hatte oder haben würde, Russland eine militärische Niederlage zuzufügen. Von daher waren die als „Unterstützung“ bezeichneten Waffenlieferungen des Westens Schritte, die bis heute nicht zum Frieden geführt haben. Das Resultat der veranschlagten Politik ist eine völlig zerrüttete Beziehung zwischen dem Westen und Russland. Vielleicht war genau dies das Ziel.

02. Mai 2025   Themen - Militäreinsatz

Viele Arten zu morden

Beitrag: Categories Internationales | 02.05.2025

Die neue Woche in Gaza begann mit neuen Morden. In der Nacht zum Montag tötete die israelische Armee bei Luft- und Artillerieangriffen mindestens zehn Menschen. In der Nacht zum Dienstag tötete die israelische Armee 32 Menschen, viele von ihnen Frauen und Kinder. Allein bei einem Angriff auf Gaza-Stadt starben fünf Kinder. Seit Beginn der Woche stehen zur Versorgung für die bisher überlebende Bevölkerung nur noch Hungerrationen zur Verfügung.

Die völkermörderische Absicht Israels beim Krieg gegen Gaza ist inzwischen nicht mehr zu leugnen. Das zeigte sich auch beim Auftakt der fünftägigen Anhörung vor dem Internationalen Gerichtshof, bei dem es um die Frage geht, ob Israels Verbot des UN-Hilfswerks für Palästina-Flüchtlinge (UNRWA) einen Bruch der UN-Charta darstellt. Ammar Hijazi, Botschafter der palästinensischen Gebiete bei den Vereinten Nationen, schilderte die unerträgliche Lage der Bevölkerung in Gaza und die Blockade der Hilfslieferungen durch Israel. Der Einsatz von Hunger als Waffe – ein klares Kriegsverbrechen.

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03. April 2025   Themen - Militäreinsatz

Spiegel-Redakteur fragt: „Sind wir bereit, unsere Kinder in den Krieg zu schicken?“

Ein Artikel von Marcus Klöckner
 
(...) Mit Beiträgen dieser Art reißen Medien immer weiter die Räume für eine Politik auf, die sich in einen Wahn von einem russischen Angriff hineinsteigert. (...)
Nach dem 2. Weltkrieg bestand die Familie meiner Mutter nur noch aus 2 Personen: Meiner Oma und meiner Mutter.
Der Bruder meiner Mutter starb als Kanonenfutter im Alter von 18 Jahren auf der Krim. Die Schwestern meiner Großmutter starben 1944 bei Luftangriffen der Alliierten auf Braunschweig und Hannover. (Die moralischen und rechtlichen Aspekte der alliierten Flächenbombardements sind bis heute umstritten, da sie sich gegen die zivile Bevölkerung richteten.) Die Brüder meiner Großmutter starben in den U-Booten der Kriegsmarine. Meine Mutter und ihr Bruder wuchsen als Halbwaisen auf, da mein Großvater im Alter von 25 Jahren im 1. Weltkrieg fiel.  Die Familie meiner Mutter verteilte sich  auf den Kriegsgräbern Europas. (R. Engelke)
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Beitrag: NachDenkSeiten. ein Artikel von Marcus Klöckner

„Sind wir bereit, unsere Kinder in den Krieg zu schicken?“, fragt ein Spiegel-Redakteur in einem aktuellen Beitrag. Was daraufhin folgt, ist keine Grundsatzkritik an dem politischen Großvorhaben Kriegstüchtigkeit, sondern ein journalistischer Offenbarungseid. Das Schlimme daran ist nicht einmal, dass das ehemalige Nachrichtenmagazin einmal mehr zeigt, wie wenig es noch von Politik versteht. Das Schlimme ist: Mit Beiträgen dieser Art reißen Medien immer weiter die Räume für eine Politik auf, die sich in einen Wahn von einem russischen Angriff hineinsteigert. Ein Kommentar von Marcus Klöckner.

„Die deutsche Gesellschaft muss sich zügig die Frage stellen: Will sie ihre Söhne und Töchter in den Kriegstod schicken?“ Mit dieser Frage beginnt die Einleitung meines neuen Buches zum Thema „Kriegstüchtigkeit“. Dass ich diese Frage direkt zu Beginn aufwerfe, hat seine Gründe. In der einen oder anderen privaten Unterhaltung wurde mir die Frage gestellt, ob diese Frage nicht zu übertrieben sei. Schließlich: So weit seien wir nicht. Die Reaktion kann ich einerseits nachvollziehen. Doch wenn man sich als Autor damit auseinandersetzt, wie die gesamte Republik nicht nur auf „Verteidigungsfähigkeit“, sondern auf Kriegstüchtigkeit getrimmt werden soll, drängt sich ein anderes Fazit auf. Was gerade in Deutschland unter der Bezeichnung Kriegstüchtigkeit passiert, ist gefährlich. Schritt für Schritt erschaffen nämlich Politiker, Journalisten und Experten eine Realität,

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26. April 2025   Themen - Militäreinsatz

Mit der Diesellok zur Front – Deutschland übt den zivil-militärischen Schulterschluss

Beitrag NachDenkSeiten

Ein Artikel von Ralf Wurzbacher

Die Lufthansa bildet Kampfpiloten aus, die Bahn will Panzer befördern, Rheinmetall schafft Umschlagplätze für Waffen. Die innere Militarisierung der Gesellschaft ist in vollem Gange. Auf rechtsstaatlich wackeligem Terrain verbünden sich Bundeswehr und Konzerne auf der Mission Kriegsertüchtigung. Richtig geheim ist das Treiben nicht, dafür aber gemeingefährlich.

Preisfrage: Was braucht die Deutsche Bahn am dringendsten? Dieselloks und Flachwagen! Nun ja, beides bräuchte sie wohl mit am allerwenigsten, lebten wir in normalen Zeiten. Tatsächlich ist das deutsche Schienennetz heute noch fast zur Hälfte nicht elektrifiziert, weshalb es vor allem Oberleitungen bedürfte und, zwecks Mobilitätswende, mehr Personenwagen zur Beförderung von Pendlern und Reisenden. Aber die Zeiten sind nicht normal und die Gedankengänge vieler Politiker und sogenannter Experten sind es auch nicht. Sie meinen, Deutschland müsse sich auf einen Krieg vorbereiten und die Bahn zügig in die Lage versetzt werden, in großer Zahl schweres Kriegsgerät und Soldaten zu transportieren.

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26. März 2025   Themen - Militäreinsatz

Bundesregierung zum Angriffskrieg gegen Jugoslawien 1999: „Einsatz war nicht völkerrechtswidrig“

Am 24. März jährt sich zum 26. Mal der erste „völkerrechtswidrige Angriffskrieg“ in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg. An diesem waren auch Bundeswehrsoldaten beteiligt, die ohne explizites UN-Mandat 400 Kampfeinsätze flogen und dabei über 200 Raketen auf das Gebiet der Bundesrepublik Jugoslawien abfeuerten. Ein souveränes Land, das weder Deutschland noch einen NATO-Partner je angegriffen hatte. Vor diesem Hintergrund wollten die NachDenkSeiten wissen, ob die Bundesregierung noch plant, sich für diesen völkerrechtswidrigen Angriff bei der Bevölkerung von Serbien und Montenegro zu entschuldigen. Gerade auch eingedenk der Tatsache, dass die NATO massiv Streu- und Uranmunition einsetzte und 40 Prozent der von NATO-Bomben verstümmelten Opfer Kinder waren. Die Antwort wirft ein bezeichnendes Licht auf das Völkerrechtsverständnis der Bundesregierung. Von Florian Warweg.

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