03. Oktober 2021   Themen

30 Jahre Cuba sí in der Partei DIE LINKE. - 30 Jahre gelebte Solidarität

Solidarität ist die Zärtlichkeit der Völker (Che)

 

Quelle: Beilage Revista Cuba si, 2/2021

Am 23. Juli 1991 beim Parteivorstand der PDS als Arbeitsgemeinschaft gegründet, hat sich Cubai sí zu einer der größten und politisch bedeutsamsten Kuba-Solidaritätsgruppen in Europa entwickelt.

Am Anfang stand ein gebrochenes Versprechen: Zum 31.12.1990 beendete das neue vereinte Deutschland einseitig und entgegen der Vereinbarungen alle Abkommen der DDR mit dem sozialistischen Kuba! Sämtliche Warenlieferungen, Geldhilfen und entwicklungspolitischen Projekte wurden gestoppt, annulliert, nicht verlängert!

Einer dieser Verträge umfasste die jährliche Lieferung von 24.000 Tonnen  Milchpulver nach Kuba. Mit dem Ende des sozialistischen Lagers brachen für Kuba zum zweiten Mal innerhalb von 30 Jahren fast alle Außenhandelsbeziehungen weg - es begann die entberungsreiche "Spezialperiode".

Dieser Zeitpunkt markiert den Beginn einer unglaublichen Energieleistung Kubas, eines Volkes, das seine Unabhängigkeit nicht verlieren, die Errungenschaften seiner Revolution verteidigen und darüber hinaus auch Solidarität mit anderen Völkern demonstrieren und leben wollte.

Wie alles begann

In dieser Zeit, als in Deutschland nicht wenige auch den baldigen Zusammenbruch Kubas "voraussahen" fanden sich in Berlin Kuba-Freunde unterschiedlichster Couleur zusammen. Sie teilten die tiefe Zuneigung zu Kuba  und die Überzeugung, dass Kuba überleben muss - und überleben wird.

Das war die Geburtsstunde von Cuba sí - organisiert als AG in der PDS. Was könnte man von Deutschland aus tun, welche Priortäten gibt es? Zunächst ging es um eine politische Öffentlichkeitsarbeit für Kuba: die Forderung nach Einhaltung der einseitig gekündigten Verträge mit Kuba sowie die Verurteilung der Blockadepolitik der USA.

Gleichzeitig wurde die Spendenkampagne "Milch für Kubas Kinder" ins Leben gerufen - mit riesiger Resonanz. Mit den Spendengeldern kaufte Cuba sí das in Kuba jetzt so dringend nötigte Milchpulver und organisierte die Lieferungen auf die Insel. Die ersten Partner von Cuba sí waren die kubanische Pionierorganisation und das Institut für Völkerfreundschaft.

Schnell wurde klar, karitative Hilfe reicht nicht, damit Kuba die Errungenschaften seiner Revolution verteidigen und die Abhängigkeit von Importen überwinden konnte.

 

Aus den Erfahrungen des Pilotprojektes in der "Vaqueria 40" in Valle del Perú (heute Provinz Mayabeque) in Zusammenarbeit mit kubanischen Institutionen und mit wissenschaftlicher Betreuung aus Deutschland haben sich seit 1993 ökologisch und ökonomisch nachhaltige Agrarprojekte entwickelt.

Die Projekte von Cuba sí in der kubanischen Landwirtschaft verfolgen das Ziel eines ökologisch und ökonomisch nachhaltigen, regional angepassten Produktionssystems, das die Verwertung lokaler Futterresssoursen optimiert. Flankiert wird das Konzept durch eine diversifizierte Produktion, den Einsatz erneuerbarer Energien und die Qualifizierung der Mitarbeiter.

Solidaritätscontainer - Neben Geld kamen auch zahlreiche Sachspenden zusammen.

Vorrangig Maschinen, Werkzeuge, Anlagen, Möbel und Fahrzeuge aus der Auflösung vieler DDR-Betriebe. Aus der Sammlung diese Sachspenden für Kranken häuser, Familienarztstationen, Betriebe und Institutionen entwickelte sich eine besondere Spendenaktion: die Kampagne "Kuba muß überleben".

Bis heute gehen jedes Jahr mehrere Solidaritätscontainer per Schiff auf die Reise nach Kuba.  Busse für Santiago de Cuba, Mähdrescher für die Soja-Ernte, Ersatzteile für eine Schuhfabrik in Havanna, Computertechnik für die Zeitschriften "Bohemia" und "Granma International".

Neben der Unterstützung von Kulturprojekten leistet Cuba sí auch nach Naturkatastrophen immer wieder finanzielle und materielle Hilfe. Nach den schweren Wirbelstürmen in 2008 überwies Cuba sí 330.000 Euro als Soforthilfe und versandte per Schiffscontainer 15 Tonnen Baumaterial und Werkzeug im Wert von 100.000 Euro.

Mit Beginn des Jahres 2022 will Cuba sí zwei neue langfristige Projekte in den Provinzen Mayabeque imd Guantánamo fördern.

Die nächsten Jahre

Eine wichtige Aufgabe für Cuba sí wird die Nachwuchsarbeit, der Aufbau neuer Regionalgruppen im Westen der Bundesrepublik und die Stärkung der bestehenden Gruppen sein. So wird die Arbeit in und mit den sozialen Medien zunehmend wichtiger, denn die Bestrebungen des großen Nachbarn USA, Kubas Souveränität anzugreifen, sein Gesellschaftsmodell zu diskreditieren und einen regime change herbeizuführen, sind weitaus subtiler geworden.

 

 

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