14. Februar 2011
Themen
Ungenügende Ursachenklärung von gehäuften Leukämiefällen
DIE LINKE zum morgigen Kinderkrebstag: Fälle in der Elbmarsch müssen aufgeklärt werden!Anlässlich des morgigen internationalen Kinderkrebstages hat DIE LINKE im Landtag der Landesregierung vorgeworfen, sich nicht genügend um die Ursachenklärung der gehäuften Leukämiefälle in der Elbmarsch zu kümmern. „Im Laufe der Jahre gab es viele Hinweise, dass deren Ursache in einem bis heute ungeklärten Vorfall liegen könnte, der sich im September 1986 im Forschungsreaktor Geesthacht ereignet hat“, sagte Patrick Humke, der gesundheitspolitische Sprecher der Fraktion. Er erinnerte daran, dass alle Anträge der Oppositionsfraktionen, die auf die Klärung dieser erhöhten Krebsrate in der Elbmarsch abzielten, erst vor wenigen Wochen von der Regierungsmehrheit abgelehnt wurden. „Die Landesregierung weigert sich, Bodenproben von unabhängigen Fachleuten untersuchen zu lassen. Sie weigert sich damit auch, an die Untersuchungsergebnisse einer Expertenkommission in Niedersachsen und Schleswig-Holstein anzuknüpfen“, so Humke.
Es sei ein Skandal, dass nach 25 Jahren immer noch keine Klarheit über den Vorfall vom 12. September 1986 herrsche. „Dabei ist erwiesen, dass die Messgeräte des Kernkraftwerkes eine deutlich erhöhte Umweltradioaktivität gemessen hatten. Dass die Protokolle des damaligen Feuerwehreinsatzes bei einem Brand vernichtet wurden, unterstreicht die Notwendigkeit, die Aufklärung voranzutreiben“, sagte Humke. Selbst wenn eine Untersuchung keinen Zusammenhang zwischen dem Vorfall und den Kinderkrebsfällen aufzeigen könnte, sei sie ein wichtiger Schritt. „Diesen Schritt sind wir den mittlerweile 19 Kindern schuldig, die seit 1989 an Krebs erkrankt sind“, betonte Humke.
Christian Degener
Pressesprecher d. Linksfraktion im Nds. Landtag