Durchlässige Plastikrohre bei der konventionellen Erdgasförderung
Hannover. DIE LINKE im Landtag fordert die Landesregierung auf, ein umweltschonendes und für Anwohner sicheres Erdgaskonzept zu erarbeiten. Aktueller Anlass sind Medienberichte, wonach nicht nur, wie bekannt, im Raum Söhlingen, sondern nun auch in Hengstlage bei Oldenburg krebserregende Kohlenwasserstoffe aus Kunststoffrohren ausgetreten sind, die von der Firma Exxon Mobil bei der Erdgasförderung genutzt werden.
„Durchlässige Plastikrohre bei der konventionellen Förderung sind nicht das einzige Problem, das Niedersachsen derzeit in Sachen Erdgas zu bewältigen hat“, sagte die wirtschaftspolitische Sprecherin der Fraktion, Ursula Weisser-Roelle: „Hinzu kommen der umstrittene Bau einer neuen Pipeline, Pläne für bis zu 90 neue Erdgaslagerkavernen, und die Gefahren der sogenannten Fracking-Methode bei der Schiefergasförderung. Kurz: Ein umfassendes Erdgaskonzept ist dringend notwendig.“ Wichtig sei es, dass dabei Wirtschaftspolitik und Umweltschutz nicht gegeneinander ausgespielt würden, so Weisser-Roelle.
Auch wenn Erdgas für den Übergang ins Zeitalter der regenerativen Energien notwendig sei, müsse jede Einzelnutzung im Gesamtzusammenhang geprüft werden, ergänzte der Umweltexperte der LINKEN, Kurt Herzog. In Niedersachsen werde viel zu wenig Vorsorge betrieben, wie besonders das Fracking-Verfahren zeige. „Nicht jede Technologie sollte angewendet werden, nur weil sie technisch machbar und für das Unternehmen lukrativ ist. Auswirkungen auf die Umwelt, die Gesundheit der Anwohner und die Volkswirtschaft müssen im Erdgaskonzept vorrangig berücksichtigt werden“.
Jan Langehein
DIE LINKE. Fraktion im Niedersächsischen Landtag