14. November 2018   Themen

Kühe, Schweine und Hühner leiden, Bienen sterben in Massen, Grundwasser und Umwelt werden vergiftet und Kleinbauern in den Ruin getrieben - alles mit EU-Subventionen für die großindustrielle Agrarwirtschaft

Beitrag von: We move EU

Wir wollen etwas anderes! Wir wollen eine wahrhaft nachhaltige Landwirtschaft!

Kommenden Montag sind wir in Brüssel. Bitte unterzeichnen Sie jetzt noch unseren Offenen Brief. Ich hänge Ihnen meine E-Mail vom Start der Kampagne noch einmal an.

Die industrielle Landwirtschaft tötet Bienen mit Pestiziden, sie überdüngt unsere Felder und quält Tiere in der Massentierhaltung. Und doch wird sie jedes Jahr mit 59 Milliarden Euro aus unseren Steuern subventioniert. [1] Das ist der größte Teil des EU-Haushalts! [2]

In diesen Monaten diskutieren Landwirtschaftsminister/innen in Europa darüber, wie dieses Geld umverteilt werden soll. Werden zukünftige Subventionen an Landwirte gehen, die uns gesunde Lebensmittel liefern und Tiere gut behandeln? Oder bleibt es so schlimm, wie es jetzt ist?

Es ist Zeit, dass wir sagen, welche Art von Landwirtschaft wir wollen. Von Malta bis Aarhus, von Warschau bis Madrid kommen Tausende von uns am letzten Wochenende im Oktober überall in Europa zusammen. Wir werden protestieren, wir werden gutes Essen für alle kochen, wir werden über nachhaltige Landwirtschaft erzählen und eine Kehrtwende fordern - weg von der schädlichen industriellen Agrarwirtschaft.

Heute starten wir einen offenen Brief, den wir am Freitag mit Pressemitteilungen zur Eröffnung der Aktionstage bekannt machen werden. Dafür brauchen wir einen richtig starken Auftakt: 100.000 Unterschriften, um den Medien und den Entscheidungsträgern zu zeigen, dass wir, die Bürger/innen Europas, gute Lebensmittel und eine nachhaltige Landwirtschaft wollen!Bitte unterschreiben Sie jetzt.


Ich unterschreibe den offenen Brief

Einige der europäischen Landwirtschaftsminister/innen nehmen die Katastrophe endlich wahr, die vor unseren Augen abläuft: Insekten, Bestäuber unserer Pflanzen und Nahrung für Tiere und Vögel, verschwinden mehr und mehr. [3] Auch die Bundesregierung ist aufgewacht und hat ein Programm zum Schutz von Insekten beschlossen. Das Umweltministerium will 100 Millionen Euro pro Jahr dafür ausgeben (toll!), aber noch ist Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) nicht an Bord. Anstatt endlich wirksame Maßnahmen zu ergreifen, verbringen sie ihre Zeit mit Streitereien! Solche Dinge passieren in der gesamten EU. Dabei sind 100 Millionen Euro nur ein Kleckerbetrag im Vergleich zu den 59.000 Millionen Euro, die die industrielle Landwirtschaft jedes Jahr von der EU erhält.

Doch solche Streitereien zeigen auch, wir haben eine Chance auf Verbesserung. Das Thema ist endlich auf der Tagesordnung und wir können uns durchsetzen. Einige Politiker/innen sind offen für unsere Forderung nach einer besseren Landwirtschaft. Aber andere hören immer noch nicht zu. Deshalb haben wir Topf und Löffel als Symbole für unsere Kampagne gewählt: Wir schlagen damit Alarm, machen so viel Lärm, dass wir gehört werden. Und wir kochen das Essen, das wir auf unserem Teller haben wollen: Lecker, gesund und ohne Ausbeutung von Umwelt, Tieren und Menschen.

Mitte November sind wir in Brüssel. Wir werden da sein, wo sich die EU-Agrarminister/innen treffen, um über die Zukunft unserer Landwirtschaft zu entscheiden. Wir bringen Gemüse, Töpfe, Pfannen und Besteck mit. Wir werden für die Politiker/innen kochen, wir werden Lärm machen, und wir werden die Forderungen der europäischen Bürger/innen nach einer Wende hin zu einer nachhaltigen Landwirtschaft unüberhörbar machen.


Ich unterschreibe den offenen Brief

Die Agrarpolitik ist ein heiß umstrittenes Thema - es geht um sehr viel Geld. Verhandelt wird der EU-Haushalt für die nächsten sieben Jahre. Und der sieht noch viel zu viel Geld für die industrielle Landwirtschaft vor. Die Anteile für eine nachhaltigere Landwirtschaft und den Umweltschutz sind zu niedrig, sie müssen drastisch erhöht werden. Es ist an der Zeit, dass die Regierungen das öffentliche Interesse vor das Interesse der Industrie stellen.

Gerade das vergangene Jahr hat gezeigt, dass wir uns gegen die Lobby der Agrarindustrie durchsetzen können: Im Bündnis mit vielen Organisationen und mehr als einer Million Bürgerinnen und Bürger aus Europa, haben wir die Lizenzdauer für das giftige Pestizid Glyphosat auf nur fünf Jahre begrenzen können, obwohl EU-Politiker 15 Jahre wollten!

Mit Ihrer Unterschrift zeigen Sie, dass für uns Lebensmittel und Landwirtschaft absolut wichtig sind: Wir wollen, dass unser tägliches Brot gesund ist, dass unsere Bauern gerecht bezahlt und dass Tiere gut behandelt werden.


Ich unterschreibe den offenen Brief

Aus Küchen und Ställen (und Büros) in ganz Europa grüßen wir herzlich,

Jörg Rohwedder (Lübeck)
Virginia López Calvo (Madrid)
Mika Leandro (Bordeaux)
für das gesamte WeMove.EU-Team

 

PS: Wann immer wir etwas essen, sind wir auf die Arbeit vieler Menschen in der Landwirtschaft angewiesen. Unsere Lebensmittel können nur so gut sein wie das landwirtschaftliche Modell, mit dem sie erzeugt werden. Wir wollen gesundes Essen, gerechte Löhne und eine intakte Umwelt. Unterschreiben Sie jetzt unseren offenen Brief.

Referenzen:
[1] https://www.politico.eu/article/central-europes-big-farms-cry-foul-over-eu-commission-funding-cuts-phil-hogan/
[2] https://ec.europa.eu/agriculture/sites/agriculture/files/cap-post-2013/graphs/graph1_en.pdf
[3] https://www.truthdig.com/articles/insects-are-vanishing-at-an-alarming-rate-new-study-finds/
[4] http://www.taz.de/!5542911/

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