Schwarz-gelb hält am Endlager Gorleben fest

LINKE: Vierte Atomanlage bedeutet höhere Strahlung

Hannover/Dannenberg. DIE LINKE im Landtag ist in ihren Warnungen bestätigt, dass der Gorleben-Betreiber GNS eine weitere Atomanlage im Wendland errichten will: Die GNS hat ihre Planungen öffentlich eingestanden. Der umweltpolitische Sprecher der Fraktion, Kurt Herzog, sagte: „In Betrieb sind bereits das Fasslager für schwach- und mittelaktiven und die Castoren-Lagerhalle für hochaktiven Atommüll. Fertiggestellt ist außerdem die Pilotkonditionierungsanlage, in der hochaktiver Müll für die Endlagerung verpackt werden soll – und als ob die Strahlenbelastung damit nicht schon viel zu hoch wäre, will die GNS auf engstem Raum noch eine vierte Atomanlage errichten“. Gehe sie in Betrieb, würden die schon jetzt nicht mehr einzuhaltenden Grenzwerte noch stärker überschritten.
Herzog sieht in dem Bauprojekt einen Beleg, dass der Salzstock Gorleben nicht mehr nur für hochradioaktiven Müll vorbereitet werde: „Inzwischen hat das Bundesamt für Strahlenschutz heimlich seine Pläne geändert – es will auch anderen Atommüll nach Gorleben bringen.“ Dies betreffe neben den Abfällen aus Atomfabriken, die früher nach Russland verschickt wurden, auch große Teile des Asse-Inventars – am Ende könnte sich das einzulagernde Müllvolumen verzehnfachen, warnte Herzog: „Und dann gibt es praktischerweise die neue Anlage: Sie soll schwach- und mittelaktiven Müll für die Endlagerung in Gorleben vorbereiten – und sie wird gebaut, obwohl dieser Müll dort offiziell doch gar nicht hin soll.“

Dies zeige, dass schwarz-gelb trotz wissenschaftlich belegter Mängel an Gorleben festhalten wolle; ein faires Endlagersuchverfahren sei nicht zu erwarten. Stattdessen mache die neue Anlage Gorleben als Endlagerstandort sogar wahrscheinlicher. Herzog kündigte an, DIE LINKE werde bei den Haushaltsberatungen im Landtag einen Änderungsantrag einbringen, um die Finanzierung des Bauvorhabens zu kippen.