Der indische Subkontinent stöhnt unter einer extremen Hitzewelle - wieder einmal. Die kaum erträglichen Temperaturen werden in den nächsten Jahrzehnten wohl noch weiter steigen.
Die extremen Temperaturen lassen den Asphalt auf den Straßen schmelzen und verursachten mehrere Staubstürme mit bisher mindestens 26 Todesopfern. Hitzewellen in April, Mai und Juni, den Monaten vor dem Sommermonsun,
sind auf dem Subkontinent normal. Nicht normal allerdings sind die extremen Temperaturen, die Indien schon seit mehreren Wochen im Griff haben: Diese Woche sind in den heißesten Regionen in Nordwestindien wieder Temperaturen von über 50 Grad möglich, nahe an den höchsten jemals in Indien gemessenen Temperaturen. Im Bundesstaat Madhya Pradesh bewacht die Polizei Tankwagen, nachdem es an mehreren Orten zu Schlägereien um Trinkwasser kam.
Doch überraschend kommt die Hitze nicht. Seit Jahren sagen Klimamodelle voraus, dass die extremsten Hitzesommer häufiger werden. Die Statistiken der letzten Jahre sprechen bereits jetzt eine deutliche Sprache: 11 der 15 heißesten Sommer fanden seit dem Jahr 2004 statt. Das deckt sich mit dem, was Fachleute durch den Klimawandel erwarten. 2015 legten Simulationen des Indian Institute of Technology in Mumbay nicht nur nahe, dass die Hitzewellen vor dem Sommermonsun intensiver werden, sondern auch, dass sie drastisch häufiger auftreten und sich in die bisher meist nicht betroffenen südlicheren Regionen ausbreiten.