05. Juli 2020   Themen

Mahnwache vor Tönnies

Quelle: Deutsches Tierschutzbüro

 

Der Corona-Ausbruch bei Tönnies beschäftigt ganz Deutschland. Vor allem steht Tönnies wegen dem Umgang mit Arbeitskräften von Subunternehmen massiv in der Kritik. Doch nicht nur Menschen leiden unter dem Schlachtgiganten, sondern vor allem auch die Tiere, die tagtäglich geschlachtet werden.

Im Tönnies-Schlachthof in Rheda-Wiedenbrück (NRW) wurden zum Schluss bis zu 30.000 Schweine am Tag geschlachtet. Durch die Schließung des Schlachtbetriebs werden die meisten Tiere nun auf andere Schlachthöfe des Unternehmens verteilt. Den zweitgrößten Schlachthof, neben Rheda-Wiedenbrück, betreibt Tönnies in Weißenfels (Sachsen-Anhalt). Hier werden um die 20.000 Schweine täglich geschlachtet. Über 100 Tiertransporter fahren täglich vor. Wir befürchten, dass nun deutlich mehr Tiere in Weißenfels geschlachtet werden und dass aufgrund der Masse und des Akkordes noch mehr Tiere leiden. Daher waren wir am vergangenen Donnerstag vor Ort in Weißenfels und haben eine Mahnwache abgehalten.

Unter dem Motto „Tönnies tötet – Menschen leiden, Tiere sterben" haben wir zusammen mit 45 Aktivist*innen aus der Region Tiertransporter vor dem Schlachthof in Weißenfels angehalten, um zu schauen, wie es den Tieren ging und um ihnen vor dem Tod wenigstens einen kurzen “Moment der Freude” zu bereiten. Für uns und viele Aktivist*innen waren es sehr emotionale und angespannte Momente. Dabei wurden die Transporter nur ganz kurz (max. 5 Minuten) angehalten. Wir wollten den Tieren auf keinen Fall zusätzlich Leid zufügen. Viele der Schweine wirkten bei ihrer Ankunft gestresst und hatten Angst. Kein Tier geht freiwillig in einen Schlachthof. Wir wollten ihnen kurz vor dem Tod aber zeigen, dass es auch friedvolle Menschen gibt, die niemals aufhören werden für sie und ihre Rechte zu kämpfen.

Mit der Aktion wollten wir aber auch aufzeigen, dass in jedem Schnitzel auch mal ein Herz geschlagen hat. Gerade Tönnies steht für massive Ausbeutung von Menschen, aber eben auch von Tieren und das wird bei der aktuellen Diskussion gerade total vergessen. Fast 100% aller geschlachteten Schweine bei Tönnies stammen aus der Massentierhaltung.

Auch wenn wir diese Schweine leider nicht mehr retten konnten, so konnten wir mit unserer Aktion dazu beitragen, dass neben den Missständen bei den Mitarbeiter*innen nun auch über das Leiden der Tiere berichtet wird. Viele Pressevertreter*innen verschiedener Medien (TV & Radio) kamen zur Aktion und der MDR berichtete sogar live von der Mahnwache. Weitere Medienberichte, einen Artikel und Fotos findest Du hier.


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