17. April 2010
Themen
Schacht Konrad darf nicht automatisch zum Asse-Ersatz werden
Hannover. Nach der Vorstellung von Schließungsoptionen für das Atommülllager Asse in der heutigen Umweltausschusssitzung sieht sich die Linksfraktion in ihrer Befürchtung bestätigt, dass Schacht Konrad automatisch zum Asse-Ersatz werden solle. Dazu erklärte der umweltpolitische Sprecher der Fraktion, Kurt Herzog: „Bis zu 220.000 Kubikmeter Atommüll aus der Asse sollen dann in Schacht Konrad landen. Nicht nur das Volumen, sondern auch die Nuklidzusammensetzung des Atommülls würden allerdings ein neues Planfeststellungsverfahren für den Schacht nötig machen, was den Bürgern erfreulicherweise neue Klagemöglichkeiten eröffnet.“ Das bereits genehmigte Endlager Schacht Konrad soll laut Bundesamt für Strahlenschutz 2013 in Betrieb gehen und ist für insgesamt 303.000 Kubikmeter Atommüll zugelassen.Herzog wollte im Ausschuss wissen, ob die fertige Pilotkonditionierungsanlage in Gorleben für die Neuverpackung des Asse-Mülls genutzt werden solle. Laut Bundesamt sei dies zwar nicht wahrscheinlich, aber auch nicht auszuschließen. „Solange derart im Nebel gestochert wird, ist mit allem zu rechnen“, so Herzog. Dabei sei auch nicht ausgeschlossen, dass der Asse-Müll wegen technischer Probleme nicht rückgeholt werde oder - falls doch - die Gorlebener Anlagen genutzt würden. Herzog betonte: „Statt immer neuer Verschiebebahnhöfe für Atommüll hilft nur, alle Atomkraftwerke sofort und unumkehrbar abzuschalten“.
Christian Degener, Pressesprecher
DIE LINKE. Fraktion im Niedersächsischen Landtag