Ausbeutung des Weltraumes?
Erdnaher Asteroid besteht aus Metallen im Wert von 11,6 Billionen US-Dollar
Quelle: Planetary Science Journal
Bergwerke im Weltall? Das hört sich arg unwahrscheinlich an, dennoch ist die Vision verlockend, denn im All schwirren ungeheure Wert umher. Das liegt daran, weil Himmelskörper eine andere Zusammensetzung als die Erde haben.
Der größte Metallbrocken im Sonnensystem heißt 19 Psyche. Doch er liegt weit entfernt im Hauptasteroidengürtel zwischen den Umlaufbahnen von Mars und Jupiter. Nun wurden auch unter den erdnahen Asteroiden (NEA), zwei metallreiche Himmelskörper entdeckt. In einer neuen, im Planetary Science Journal veröffentlichten Studie, wurde ihre Beschaffenheit beschrieben, dabei wurden die Metallreserven in Dollar umgerechnet.
Das Metall des Asteroiden mit der prosaischen Bezeichnung 1986 DA soll einen Wert von 11,6 Billionen US-Dollar erreichen. Das liegt daran, dass der Brocken fast nur aus Metallen besteht und mehr Eisen, Nickel und Kobalt enthält als die ungleich größere Erde. Ähnlich sieht es bei einem zweiten erdnahen Satelliten (2016 ED85) aus.
Vom Kurs abgekommen
Die Studie stützt sich auf die Spektralanalyse, bei der die elektromagnetischen Emissionen untersucht werden. 1986 DA und 2016 ED85 weisen eine ähnliche Signatur auf wie 19 Psyche, sind aber kleiner und erdnäher. "Als ich noch ein Doktorand war, begannen wir 2005 mit einer Untersuchung der Zusammensetzung der erdnahen Asteroiden mit dem Ziel, seltene Körper wie diese metallreichen Asteroiden zu identifizieren und zu charakterisieren", sagte Professor Vishnu Reddy. "Es ist eine Belohnung, dass wir diese "Mini-Psyches" so nah bei der Erde entdeckt haben."
Die Studie glaubt, dass die beiden Asteroiden "mögliche Ziele für den Asteroidenbergbau in der Zukunft" sein könnten. Der Weltraumbergbau könnte großen Reichtum schaffen. Im All könnten die Ressourcen für Weltraumkolonien und Raumschiffe geschürft werden. Zu Beginn könnte die Ausbeute von Roverschwärmen vorgenommen werden, ein Konzept, das Forscher der Universität von Arizona vorgestellt haben. "Unsere Analyse zeigt, dass beide erdnahen Asteroiden Oberflächen haben, die zu 85 Prozent aus Metall wie Eisen und Nickel und zu 15 Prozent aus Silikatmaterial, also Gestein, bestehen", erklärte der Hauptautor Juan Sanchez vom Planetary Science Institute in einer Presseerklärung. "Diese Asteroiden ähneln einigen Stein-Eisen-Meteoriten wie den Mesosideriten, die auf der Erde gefunden wurden."
Wissenschaft belegt Science-Fiction
In die Erdnähe geraten, sind diese Asteroiden vermutlich, nachdem ein großer metallischer Asteroid im Hauptgürtel zerbrochen war. Die Forscher vermuten, dass auch einige auf der Erde gefundenen Eisen- und Steineisenmeteorite aus dieser Region des Sonnensystems stammen.