06. November 2021   Themen

Klimakiller: Leder und Kautschuk für die Autoindustrie -

Quelle: Correctiv

Die EU präsentiert sich gern als Vorreiter in Sachen Klimaschutz:

Produkte, für die Wälder abgeholzt werden, sollen künftig nicht mehr in der EU auf den Markt kommen. Das soll ein neues Gesetz sicherstellen. Doch laut einem geleakten Entwurf, der CORRECTIV vorliegt, sind Produkte ausgenommen, die für die Autoindustrie wichtig sind. Hat sich die Kommission dem Druck der Lobbyisten gebeugt?

Die EU-Kommission hat die Tragweite ihres Vorstoßes zum globalen Schutz der Wälder erheblich reduziert:

Von der Liste der Produkte, die ein geplantes Gesetz zur Bekämpfung der Abholzung von Wäldern regulieren soll, sind einige besonders heikle Materialien verschwunden: Leder und Kautschuk fehlen in einem Entwurf, der CORRECTIV vorliegt.

Das Europaparlament zählt beide Produkte zu den größten Verursachern der weltweiten Entwaldung. Eine Resolution von Oktober 2020, mit der das Parlament das Gesetz angeregt hat, definiert eine Reihe von Waren, die das geplante Gesetz „mindestens“ erfassen müsse; Leder und Kautschuk sind enthalten, ebenso  Mais. In dem Entwurf der Kommission aber stehen jetzt nur Palmöl, Soja, Holz, Kakao, Kaffee und Rindfleisch.

Laut Einschätzungen der EU sind in den vergangenen Jahren 1,78 Millionen Quadratkilometer Regenwald weltweit verloren gegangen, das entspricht in etwa der Größe von Libyen. Die rasant voranschreitende Vernichtung alarmiert zunehmend die internationale Gemeinschaft. Gerade haben sich in auf der Weltklimakonferenz in Glasgow mehr als 100 Staaten verpflichtet, die weltweite Entwaldung bis 2030 zu beenden.

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