25. März 2023   Themen

Wie die DWS-Chef:innen am Greenwashing verdienen

Neuer Greenwashing-Betrug bei der Deutschen Bank-Tochter

Deutschlands größte Fondsgesellschaft DWS (Deutsche Bank) finanziert trotz Bekenntnis zum Pariser 1,5-Grad-Ziel den Klimacrash. Alles zur Greenpeace-Kampagne gegen Greenwashing im Finanzsektor.

Greenpeace verwandelt DWS-Zentrale in Greenwashingsalon

Willkommen im Greenwashsalon

Quelle: Greenpeace

Die DWS - Deutschlands klimaschädlichster Vermögensverwalter?

Greenwashing ist kein Kavaliersdelikt, sondern handfester Betrug. Das ist spätestens klar, seitdem Ende Mai 2022 Staatsanwaltschaft, Finanzaufsicht und Bundeskriminalamt die Firmensitze der Deutschen Bank und deren Fondstochter DWS im Frankfurter Bankenviertel durchsuchten. Der Vorwurf: falsche Angaben bei nachhaltigen Finanzprodukten. Öffentlich weist die DWS die Anschuldigungen von sich, rührt weiter die Werbetrommel für nachhaltige Geldanlagen und bekennt sich imagewirksam zum 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaschutzabkommens. Grund genug für Greenpeace, die Klimaschutzversprechen von Deutschlands führendem Asset Manager (verwaltetes Vermögen: ca. 833 Milliarden Euro) genauer unter die Lupe zu nehmen. Wir wurden fündig. Die neuesten Greenwashing-Erkenntnisse der Greenpeace-Finanzexpert:innen zur DWS könnten auch für die Aufsichtsbehörden relevant sein.

Wie die DWS den Klimaschutz untergräbt

1. Klimaschädliche Investments: 

Die DWS investiert 7,8 Milliarden Euro in Aktien und Anleihen von Unternehmen, die den Abbau von Kohle, Erdgas und Öl ausweiten wollen. Das ist mehr als drei Mal so viel wie jeder andere große deutsche Vermögensverwalter.

2. Keine glaubwürdigen Klimaschutz-Auflagen: 

Der DWS fehlt ein verbindlicher Plan, wie die klimaschädlichen Emissionen, die mit den Investitionen in diese Unternehmen verbunden sind, wirkungsvoll reduziert werden sollen. Pläne für den Umgang mit expandierendem Öl- und Gasgeschäft fehlen komplett, eine Kohleausstiegsstrategie ist bisher nur angekündigt und würde alleine nicht ausreichen.

3. Gradsprenger:

Die DWS bewegt sich aktuell mit ihren Finanzprodukten auf einem Temperaturpfad von 2,6-Grad – also weit über der elementaren 1,5 Grad-Grenze des Pariser Klimaschutzabkommens.

4. Irreführung der Verbraucher:innen:

Die Deutsche Bank-Tochter DWS enttäuscht Anleger:innen mit Klimaschutz-Präferenzen.  Denn wer sein Geld in Aktienfonds der Fondsgesellschaft anlegen möchte, erhält in den meisten Fällen weder eine fundierte Beratung noch passende klimaverträgliche Fondsvorschläge. Das ist das Ergebnis einer Undercover-Recherche. 

5. Überzogene Boni für Greenwashing (neue Recherche):

Das Vergütungssystem der DWS bietet auf höchster Entscheidungsebene systematisch Anreize für Greenwashing. Die Boni für den DWS-CEO sind an wirkungslose Nachhaltigkeitsziele gekoppelt. Das zeigt eine neue Greenpeace-Recherche anhand der letzten Geschäftsberichte 2020 und 2021 - und der Blick in den neuesten Vergütungsbericht 2022.

 

 

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