26. April 2018   Themen

Frieden und Sicherheit in Europa nur mit Russland

In dem Interview forderte Wagenknecht eine Rückkehr zu den Traditionen der Entspannungspolitik: „Das bedeutet auch die Einsicht, dass es Frieden und Sicherheit in Europa nur mit Russland gibt.“

Die antirussischen Sanktionen lösten keine Probleme, und der Ausschluss Russlands aus der G8 schon gar nicht, so die Politikerin weiter.

Auch im Kampf gegen den Terrorismus sei Russland ein wichtiger Partner. Zwar gebe es an dem Land vieles zu kritisieren, aber es müsse im gemeinsamen Interesse Deutschlands und Russlands liegen, in guter Nachbarschaft zusammenzuleben.

 

„Immerhin ist Russland Atommacht. Und wir sollten akzeptieren, dass auch Russland seine Interessen gewahrt sehen will. Gerade weil der verheerendste aller Kriege gegen Russland von Deutschland ausging, müssen die Russen es als Bedrohung empfinden, wenn deutsche Soldaten heute wieder vor der russischen Grenze stehen.“

 

Sahra Wagenknecht
© AFP 2018 / Odd Andersen
 

Außerdem gehöre die russische Kultur zur europäischen – Tolstoi und andere haben sie mitgeprägt.

Wagenknecht äußerte zudem ihre Meinung über den US-Präsidenten Donald Trump. Zwar sei dieser „rüpelhaft“ und in manchen Fragen wie den Klimaschutz besonders reaktionär, man sollte aber nicht so tun, als sei das etwas Neues. „Obama hat ebenfalls aufgerüstet, Kriege geführt, Drohnenmorde in Auftrag gegeben und auf Fracking-Gas statt auf erneuerbare Energien gesetzt“, so die Politikerin weiter.

 

Trumps Kritik an den deutschen Exportüberschüssen findet die Linken-Spitzenkandidatin außerdem berechtigt. „Und wenn die Regierung behauptet, ihre Politik habe damit nichts zu tun, beweist sie nur ihre ökonomische Inkompetenz.“ Für Frankreich, Italien und andere Euroländer sei das Problem allerdings noch größer als für die USA, weil sie keine eigene Währung hätten, die sie abwerten könnten.

 

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