27. April 2019   Themen

Komplettversagen der ARD bei Berichterstattung zu Assange

Beitrag: Roswitha Engelke

Die Tagesschau lässt einen skandalösen Bruch internationalen Rechts aus der Froschpersketive betrachten:

Ein Weltaufklärer wird verhaftet, doch der selbsternannte deutsche Qualitätsjournalismus geht zur selbstgefilterten Tagesordnung über. Eine Bankrotterklärung.


Julian Assanges aufsehenerregende Verhaftung und sein Abtransport in Handschellen aus der Botschaft Ecuadors in London konnte ARD-aktuell zwar nicht ignorieren; in der Hauptausgabe um 20 Uhr gab es den zu erwartenden Pflichtbeitrag von zweieinhalb Minuten.

Er war aber ausreichend tendenziös, und mehr als das Minimum wurde auch nicht geboten. Gut zwei Stunden später zeigte sich der ARD-aktuell-Tendenzjournalismus schon wieder in seiner ganzen Schamlosigkeit:

Die Reportage aus der 20 Uhr-Sendung wurde nur in fast identischer Form wiederholt, von pflichtgemäßer aktueller Folge- und Hintergrundberichterstattung konnte keine Rede sein. Im Gegenteil, das Thema war in den "Tagesthemen” schon weit nach hinten gerückt worden, an die fünfte Stelle.

Vergleichen wir diesen redaktionellen Umgang mit dem im Fall eines anderen seiner Freiheit beraubten Journalisten: Der Deutsch-Türke Denis Yücel saß ohne Anklageschrift ein Jahr lang in türkischer Haft. Über ihn berichtete ARD-aktuell in mindestens 20 Hauptausgaben der Tagesschau, und zwar zu Beginn der Affäre und über eine Woche lang aus vollem Rohr, in allen Formaten. Tenor: Heftige Kritik am türkischen Staat auf der einen und volle Sympathie für den Inhaftierten auf der anderen Seite.

Denis Yücel ist zwar ein ungewöhnlicher, eigenständiger und nicht am Mainstream orientierter Journalist; sein publizistisches Wirken reicht dennoch bei weitem nicht an die weltpolitisch bedeutsame Arbeit von Julian Assange heran und, er hatte diesen Anspruch ja auch gar nicht erhoben. (Quelle: RT DEUTSCH)

Der Unterschied in der Behandlung ist rein politischer Natur und besteht darin, dass es erlaubt ist, der türkischen Regierung Verbrechen an der Menschlichkeit vorzuwerfen, es jedoch nicht erlaubt, bewiesene Kriegsverbrechen eines NATO-Partners zu veröffentlichen, wie es Assange getan hat. Das geht allem Anschein nach der deutschen Regierung zu weit.

 

In Deutschland wird Mut und Zivilcourage nicht gern gesehen! Ergo schweigt die deutsche Presse sich in ihrem eigenen Interesse aus ...


Die Vereinigten Staaten sollten sich endlich mit ihren Kriegsverbrechen auseinanderzusetzen! Dazu gehört allerdings ein "Arsch in der Hose".  Bisher zeigten sie allenfalls, dass sie in Länder einfallen können, welche die CIA für sie zuvor durch Putsche geschwächt hat oder, wenn diese Länder bereits durch  Militärinterventionen anderer Länder am Boden liegen ...

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