09. Juli 2019   Themen

Paraguay - 15 Großgrundbesitzer teilen sich 1,5 Mio Hektar Land

Paraguay ist das Land mit der größten Ungleichheit bei der landverteilung in der Wet. 15 Großgrundbsitzer teilen sich 1,5 Millionen Hektar Land, unter anderen auch PAYCO, ein Finanzinvestor aus Luxemburg. Rieseige Waldflächen weichen für Viehzucht und Soja-Anbau. Knapp die Hälfte des Soja Exportes geht nach Europa, überwiegend nach Deutschland.

Gleichzeitig warten 300.000 Bauerfamilien Land zu bekommen. Ein Drittel der ländlichen Bevölkerung lebt in extremer Armut. Die Zahl unterernährter Menschen hat sich in 25 Jahren fast verdoppeltm was Paraguay zum drittgrößten Hungerland Lateinamerikas macht. Selbst die Vereinten Nationen sehen in der ungerechten Landverteilung einen wesentlichen Grund für Hunger und Armut.

Schauen wir nach Basilien: Das Land ist Weltmeister im Pro-Kopf-Verbrauch von Pestiziden. Unter der aktuellen Regierung von Jair Bolsonaro wurden bereits 166 gefährliche Pestizide neu zugelassen. Sie sind ein besonderes Problem für indigene Gruppen, da ihre Gemeinden oft neben großen Monokulturen liegen, die von Traktoren oder Flugzeugen mit Pestiziden besprüht werden. Für die sensiblen Ökosysteme sind der hohe Wasserverbrauch und der Einsatz von Düngemitteln und Pestiiden eine Katastrophe.

Aber nicht nur der Hunger kehrt zurück nach Lateinamerika, auch die Gewalt gegen die ländliche Bevölkerung, Indigene und MenschenrechtsverteidigerInnen verschlechtert sich unter der Regierung Bolsonaro zusehends. Im ökologisch sensiblen Amazonas-Gebiet will Schutzzonen auf indigenem Land für die Ausbeutung durch internationale Rohstoffunternehmen öffnen.

Die Bundesregierung betreibt in Lateinamerika eine ideologisch und wirtschaftspolitisch motivierte Interessenpolitik. Eine Neuausrichtung ihrer Lateinamerika-Politik ist überfällig. Die Bundesregierung sollte dringend die Menschenrechte in Kolumbien stärken helfen, wo im Jahr 2018 mindestens 155 Aktivisten ermordet und insgesamt über 800 Gewaltdelikte gegen Oppositionelle und Menschenrechtsaktivisten gezählt wurden.

Außenminister Maas, schon das 3. Mal in diesem Jahr in Brasilien, schaut mit rosaroter Brille über die Realität hinweg und betet seinen Spruch herunter: Na klar, für  eine gute internationale  Zusammenarbeit mit Brasilien sind Menschenrechte, Demokratie, Vielfalt und Rechtsstaatlichkeit die Voraussetzungen. Brasilien ist ein starkes Land, das seine Kraft auch gerade durch die Vielfalt und Diversität der brasilianischen Gesellschaft findet. - Der Spruch ist hohl wie eine Seifenblase und so abgenutzt wie ein alter Latschen.

 

 

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