Bundesregierung schließt russische Generalkonsulate
Bericht der Moskauer Deutschen Zeitung über die Schließung des russischen Generalkonsulates in Leipzig
Das Generalkonsulat der Russischen Föderation in Leipzig geht auf einen Beschluss von Katharina zurück. 1783 wurde es eröffnet, es ist das älteste russische Konsulat in Deutschland. Ausschlaggebend soll damals die Rolle von Leipzig als Messestandort und seine Lage am Schnittpunkt von Handelsrouten zwischen Ost und West gewesen sein.
Es war die Bundesregierung, die den russischen Generalkonsulaten in Leipzig, Hamburg, Frankfurt/Main und München die Erlaubnis für den weiteren Betrieb über dieses Jahr hinaus entzogen hat. Das älteste russische Konsulat in Deutschland macht also in wenigen Monaten dicht.
Das Konsulatsgrundstück mit den Gebäuden darauf bleibe auf jeden Fall im Besitz des russischen Staates, sagt Generalkonsul Andrej Dronow. Ansonsten will Russland offenbar kein Personal abziehen, sondern es von den zu schließenden Konsulaten auf die Botschaft in Berlin und das Generalkonsulat in Bonn verteilen und so zusätzliche Kapazitäten schaffen. In Berlin solle ein weiteres Gebäude für konsularische Angelegenheiten zur Verfügung stehen, um den zu erwartenden Andrang aufzufangen, so Dronow. Außerdem wolle man die schon bisher gängige Praxis von Auswärtsterminen in den Regionen stark ausbauen, um denen entgegenzukommen, für die weite Wege nach Berlin oder Bonn nicht zu machen seien, oder auch bettlägerige Menschen zu Hause aufzusuchen.