27. Oktober 2023   Themen

Aus der Ansprache des Außenministers der Russischen Föderation Sergej Lawrow an die Teilnehmer des Forums "Ohne Verjährung"

Quelle: Russisches Botschaft

Vor 77 Jahren, am 1. Oktober 1946, fällte der Internationale Militärgerichtshof in Nürnberg ein historisches Urteil, mit dem die NS-Hauptkriegsverbrecher verurteilt und die Niederlage des Hitler-Regimes juristisch besiegelt wurden. Dieses zweifellos epochale Ereignis ist zu Recht als das "Urteil der Völker" in die Geschichte eingegangen. Die Nürnberger Prozesse markierten den Beginn einer neuen Ära in der Entwicklung des Völkerrechts.

Sie haben festgestellt, dass die Gräueltaten der Nazis eine Dimension erreichten, die in der Geschichte nie zuvor bekannt war. Es ist allgemein anerkannt, dass diese Grausamkeiten nicht verjähren. In unserem Land werden neu aufgedeckte Fakten über die Verbrechen der NS-Besatzer eingehend untersucht. Zahlreiche Beweise für den Massenmord an der Zivilbevölkerung, Folter, Zwangsarbeit und andere Manifestationen der NS-Ideologie lassen keinen Raum für Zweifel, dass die damaligen Ereignisse als Völkermord zu betrachten sind.

In diesem Kontext ist es besonders besorgniserregend, dass in einigen europäischen Ländern, vor allem in der Ukraine und den baltischen Staaten, die Erinnerungskultur systematisch untergraben wird. Die Lehren aus dem Zweiten Weltkrieg geraten in Vergessenheit. Rassistische, neonazistische und extremistische Ideologien werden offen propagiert. Es ist soweit gekommen, dass ehemalige Nazis schamlos geehrt werden. Die schändliche Geschichte der Ehrung eines Veteranen der SS-Division "Galizien" im kanadischen Parlament unter Beteiligung von Selenskij ist allgemein bekannt. Zu den jüngsten Beispielen des gefährlichen Revisionismus gehören Initiativen zur Umbenennung von Städten im Kaliningrader Gebiet in preußische Namen.

Ich möchte betonen, dass der Kampf gegen die Verfälschung der Ergebnisse des Zweiten Weltkriegs und die Verbreitung menschenverachtender Ideologien zu den obersten Prioritäten der russischen Diplomatie gehört.


 

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als "Panorama" noch nicht propagandistisch missbraucht wurde

"Abgeordneter von ukrainischer Regierungspartei ehrt Waffen-SS"

Teilnehmer einer Trauerfeier in der Ukraine in der Uniform der Division "Galizien" der Waffen-SS.

Stand: 07.03.14 15:33 Uhr, von Nils Casjens Ein Parlamentsabgeordneter der ukrainischen Regierungspartei Swoboda hat offenbar im Sommer 2013 an einer Zeremonie anlässlich des 70. Jahrestages der Gründung der ukranischen Division der Waffen-SS teilgenommen. In der Zeremonie ehren Ukrainer in SS-Uniform Gefallene der galizischen Division der Waffen-SS. Dies beklagte der Jüdische Weltkongress bereits im letzten Herbst: Auch Aufnahmen des russischen Fernsehsenders Rossija 1 wirken authentisch. Ein Parlamentsabgeordneter der ukrainischen Regierungspartei Swoboda hat offenbar im Sommer 2013 an einer Zeremonie anlässlich des 70. Jahrestages der Gründung der ukranischen Division der Waffen-SS teilgenommen. In der Zeremonie ehren Ukrainer in SS-Uniform Gefallene der galizischen Division der Waffen-SS. Dies beklagte der Jüdische Weltkongress bereits im letzten Herbst: Auch Aufnahmen des russischen Fernsehsenders Rossija 1 wirken authentisch. In dem Video ist der Swoboda-Abgeordnete Oleh Pankewitsch zu sehen, wie er eine Rede am Grab der Gefallenen hält. Er sitzt für die rechtsextreme Swoboda-Partei im ukrainischen Parlament. Die Swoboda ist an der neuen Regierung beteiligt, stellt drei Minister und den stellvertretenden Ministerpräsidenten. Ranghohe Mitglieder, darunter auch der Swoboda-Vorsitzende, sind mehrfach mit klar antisemitischen und antirussischen Äußerungen aufgefallen.

Hintergrund

Fahnen der nationalistischen ukrainischen Swoboda-Partei.

06.03.14 | 22:00 Uhr

Was hinter der Swoboda-Partei steckt

"Swoboda" wurde 1991 gegründet, unter dem Namen "Sozial-Nationale Partei der Ukraine". 2004 wurde der Name geändert, um mit moderateren Tönen nach dem Vorbild der österreichischen FPÖ neue Wählerschichten zu erschließen. Historisch bezieht sich Swoboda auf die "Organisation der Ukrainischen Nationalisten" (OUN) unter Stepan Bandera. In der Westukraine wird er als Freiheits- und Unabhängigkeitskämpfer verehrt, während er im Süden und Osten des Landes zumeist als Nazi-Kollaborateur gilt.  | mehr

Geleitet wurde die Zeremonie von einem Priester der ukrainischen orthodoxen Kirche. Mehrere Teilnehmer haben die Uniform der Waffen-SS an, zu erkennen am Totenkopf auf Mütze und Helm, den SS-Runen auf dem Kragen und dem Reichsadler auf dem Oberarm. Die Trauergemeinde trägt drei Särge aus einer Kirche über ein Feld zu einem Grab. Dort geben die Uniformierten einen Salutschuss ab.

Die Bilder sollen Ende Juli 2013 in Gologory in der Nähe der westukrainischen Stadt Lemberg entstanden sein. Die Teilnehmer feiern offenbar den 70. Gründungstag der galizischen Division der Waffen-SS. In der galizischen Division haben mehr als 20.000 Ukrainer im Zweiten Weltkrieg auf der Seite der Wehrmacht gekämpft. Sie waren für mehrere Massaker an der jüdischen und polnischen Bevölkerung verantwortlich.

Kiew: Welche Rolle spielen die Faschisten?
Monatelang haben Hunderttausende auf dem Kiewer Maidan protestiert - für eine demokratische Ukraine. Doch von Anfang an spielten dort auch rechtsextreme Kräfte eine wichtige Rolle.

 

 

 

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