Kinder in Afghanistan

60.000 Kinder in Afghanistan sind drogenabhängig. 100.000 Kinder sind auf Grund des anhaltenden Konflikts im Land behindert und/oder anderweitig ernsthaft körperlich beeinträchtigt.
Es gibt geschätzte 800.000 ehemalige KindersoldatInnen in Afghanistan. Viele von ihnen haben freiwillig die Milizen verlassen, aber sie brauchen noch immer Hilfe, um sich ins zivile Leben zu reintegrieren.
Fast 56 % der Opfer in Landminen waren unter 21 Jahre alt, mit dem größten Anteil von Kindern zwischen 7 und 14 Jahren (54 %).

Es gibt geschätzte 1 Million KinderarbeiterInnen zwischen 7 und 14 Jahren. Es wird berichtet, dass 60.000 von ihnen auf der Straße arbeiten.
Allein mehr als 37.000 Kinder arbeiten und betteln in den Straßen von Kabul. etwa 80 % von ihnen sind Jungen von den 36 % zwischen 8 und 10 Jahre alt sind. 6,5 % der Kinder unter 5 Jahren leiden unter akuter Unterernährung und 54 % von ihnen sind chronisch unterernährt.

Betrachtet man die soziale Situation insgesamt, so ist mit  Erschrecken festzustellen, wie sehr sich die Tatsachen vor Ort von dem Bild, das die Bundsregierung in der deutschen Öffentlickeitzeichnet, unterscheiden. Die Bereiche Bildung und Gesundheit sind dafür nur zwei Belege. Ein weiteres Problem ist der Menschenhandel. Ein Report des US-amerikanischen Außenministeriums stellt fest, dass afghanische Männer, Frauen und Kinder als Arbeits- oder SexsklavInnen im Inland oder ins Ausland verschleppt werden sowie Frauen und Mädchen aus China, dem Iran und Tadschikistan zum Zweck sexueller Ausbeutung ins Land gebracht werden.

Die Bundesregierung behauptet jedoch, dass ihr zu diesem Bericht keine Erkenntnisse vorliegen. Es scheint fast so, als müsse sich die deutsche Regierung von ihren BündnispartnerInnen einmal über die eigentliche Lage vor Ort aufklären lassen.

Es lässt sich nicht wegdiskutieren, dass in Afghanistan bedeutend mehr ziviles, soziales Engagement vonnöten ist.

Quelle: Broschüre "Den Krieg beenden - Frieden für Afghanistan", Die LINKE im Bundestag