11. Juni 2016   Themen

Aussagen zu den "Provokationen" Russlands

Analyst: USA wollen zeigen, dass sie bereit sind, gegen Russland in den Krieg zu ziehen

US-Ausbildungsmission im "Sicherheitszentrum" im ukrainischen Yavoriv
US-Ausbildungsmission im "Sicherheitszentrum" im ukrainischen Yavoriv
NATO-Kriegsspiele sind Teil eines andauernden Versuchs, der Welt zu zeigen, dass die USA bereit sind, einen Weltkrieg gegen Russland zu riskieren. Damit wollen sie ihr Recht auf die Durchführung illegaler Regierungswechsel und Schaffung gescheiterter Staaten verteidigen, so der Politik-Analyst Dan Glazebrook im Interview mit RT. Er betont, dass dies teilweise reine Rhetorik ist, verweist aber auch darauf, dass diese Drohung für wichtige Teile des US-Militärs keinen "Bluff" darstellt.

Dan Glazebrook ist unabhängiger politischer Autor, der für RT, Counterpunch, Z magazine, Morning Star, The Guardian, The New Statesman, Independent und Middle East Eye geschrieben hat.

In seinem ersten Buch „“Divide and Ruin: The West’s Imperial Strategy in an Age of Crisis” [Teile und Ruiniere: Die imperiale Strategie des Westens im Zeitalter der Krise], veröffentlicht bei Liberation Media im Oktober 2013, untersucht die Verbindungen zwischen Wirtschaftskollaps, der Aufstieg der BRICS, dem Krieg in Libyen und Syrien und „Sparmaßnahmen“.

Norwegen veranstaltet Europas größte jährliche Militärübung unter dem Namen „Cold Response“ - „Kalte Antwort“. Circa 15.000 Truppen der NATO nehmen daran teil.

Das Szenario imitiert einen militärischen Konflikt bewaffneter Truppen in einem fiktionalen kalten Land. Gleichzeitig listet Norwegens nicht-fiktionaler Sicherheitsbericht Russland als eine der größten Gefahren. NATO-Offiziere sehen jedoch keinerlei Verbindungen.

RT:Es ist eine der größten Übungen dieser Art, die auch den Einsatz von strategischen Bombern durch die USA beinhaltet, aber die NATO sagt, dass es keine Verbindungen zu Russland gäbe. Was halten Sie davon?

Dan Glazebrook: Man muss sich die jüngste Geschichte des US-Militarismus und der NATO-Aggression anschauen. Die NATO investierte viel in Operationen für einen Regierungswechsel durch Vertreter [vor Ort], von denen einige nicht sehr gut verliefen, z. B. in Syrien und der Ukraine. Die NATO hat es versäumt sicherzustellen, dass ihre neue Art der Regierungswechsel Erfolg hat. Sie wollen sie nicht scheitern sehen, und einer der Gründe, warum sie versagt haben, ist wegen Russlands Weigerung sich einfach wegzudrehen und die USA einen gescheiterten Staat nach dem anderen produzieren zu lassen. Deshalb wird Russland von vielen Elementen innerhalb des US-Militär-Establishments als ein Stachel im Fleisch des US Regime-Change-Apparats zutiefst verachtet.

Wir müssen verstehen, dass die NATO-Staaten und die USA bereits einen Wirtschaftskrieg gegen Russland führen, durch Sanktionen und durch ihre Politik, die Saudis zu ermutigen, den Ölpreis niedrig zu halten. Doch das hat nicht funktioniert. Und dies hier [die Cold Response Übung - Anm. d. Red.] ist ein Rückgriff auf blanken Militarismus und das ist ein Teil davon. Und wir haben gesehen, wie das NATO-Mitglied Türkei ein russisches Flugzeug angreift und abschießt. Wir haben in den letzten Wochen gesehen, wie die Türkei und Saudi-Arabien Vorbereitungen für eine Invasion Syriens trafen.

Kommentar: Die Europäer sollten sich im Klaren sein, gäbe es einen Atomkrieg zwischen Russland und den USA würde das westliche Europa nicht verschont bleiben, die "Weltherrschaft" der USA wäre damit auch nicht gesichert, es bleibt ja noch China.

Außerdem: Europa, das ist auch Russland oder spricht etwas dagegen? Es wäre wünschenswert, das zu akzeptieren und entsprechend zu handeln. Deutschland sollte auch aus einem anderen Grund sehr zurückhaltend sein vor allem bei der Mithilfe von militärischen Drohgebärden gegen Russland, letztendlich sind ca. 27 Millionen Russen im 2. Weltkrieg umgekommen. Das ist mehr als ein 1/3 der gesamten Toten aus dem 2. Weltkrieg! 

 

Suche

 
 
 

Rosa Luxemburg Stiftung

 

Besucherzähler

Heute0
Gestern15
Woche23
Monat174
Insgesamt88087
 

Anmeldung