27. Januar 2020   Themen

NATO-Großmanöver: Defender mit Drohgebärden oder eher doch Offender mit miesen Absichten?

Beitrag: Roswitha Engelke

Quellen: jungeWelt

Telepolis / Heiseonline

Mit Defender 2020 senden die USA, Großbritannien und Frankreich eine geschichtsvergessene Botschaft des Größenwahns, der Kleingeistigkeit sowie der Kriegsgeilheit an den ehemaligen Verbündeten aus der Anti-Hitler-Koalition.

Der Zeitpunkt, April/Mai, wurde nicht zufällig gewählt: 75 Jahre nach der Befreiung Europas vom Faschismus vor allem durch die Rote Armee marschieren wieder deutsche Soldaten an der russischen Grenze auf.

Seit dem die USA den "Kalten Krieg" wieder ins Leben gerufen haben und  wie schon früher in Russland den Staatsfeind Nummer eins sehen, arbeiten sämtliche NATO-Staaten zielgerichtet auf die Erhöhung des Rüstungshaushaltes hin. Für militärische Aufrüstung werden in Deutschland, Europa, die Welt horrende Mittel und Ressourcen verschlungen, die für soziale, ökologische und infrastrukturelle Maßnahmen zwingend erforderlich wären.

Und wie schon im 1. und 2. Weltkrieg ist Europa, spezifisch Deutschland,  ein zentraler Punkt des Geschehens

Aufgrund seiner geostrategischen Lage im Mittelpunkt Europas wurde die BRD zur logistischen Drehscheibe der NATO- und  US-Truppen.

Mit dem neuen Joint Support and Enable Command der NATO in Ulm, den Umschlaghäfen Hamburg, Bremerhaven und Nordenham sowie den Convoy Support Centern in Garlstedt (Niedersachsen), in Burg (Sachsen-Anhalt) und auf dem sächsischen Truppenübungsplatz Oberlausitz südlich von Weißwasser zur Drehscheibe der Transporte.

Operativ zuständig für Transport und Manöver ist das US-Heereskommando Europa in Wiesbaden, geleitet wird es über das EUCOM in Stuttgart. Datenübertragung und ergänzende Lufttransporte erfolgen über die US-Air Base Ramstein. Parallel finden Truppenübungen auf den US-Übungsplätzen in Grafenwöhr und Hohenfels in Bayern statt.

Die Größe des Manövers und die Örtlichkeit entlang der russischen Westgrenze stellen eine Provokation gegenüber Russland dar und bedeuten eine erneute Zuspitzung der Konfrontationspolitik von NATO und EU gegenüber Russland, die mit der Osterweiterung der NATO 1990 begonnen wurde und zur Einkreisung Russlands führte. Das Manöver birgt auch die Gefahr einer möglichen direkten Konfrontation zwischen militärischen Verbänden von NATO und Russland in sich.

In der Charta von Paris aus dem Jahr 1990 wurde von allen europäischen Staaten einschließlich Russland, den USA und Kanada gemeinsam formuliert:

Das Zeitalter der Konfrontation und der Teilung Europas ist zu Ende gegangen. Wir erklären, dass sich unsere Beziehungen künftig auf Achtung und Zusammenarbeit gründen werden.“

Für das Einhalten der Charta wird allein Russland in die Pflicht genommen. Die USA sucht akribisch mit Hilfe der EU  nach Gründen, um Russland vor dem Rest der Welt als den Aggressor zu erklären. Es sollten Entspannungspolitik und freundschaftliche kooperative Beziehungen mit Russland das Gebot der Stunde sein.


Vielen Menschen stellt sich die Frage, was hier überhaupt geübt werden soll

Nach Angaben der NATO werden alle zwei Jahre solche Manöver durchgeführt, wechselnd mit denen im südpazifischen Raum.

Offenkundig richten sich die einen gegen China, die anderen gegen Russland. Um die Verteidigungsbereitschaft zu demonstrieren, braucht es diese Art von Aktionen nicht. An den Zahlen der Rüstungsetats lässt sich schnell erkennen, dass die NATO hier weit vorne liegt.

 

 

 

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