Corona-Gefahr NATO bricht „Defender 2020“- Manöver in Europa ab
Magdeburg -
Wegen erhöhter Gefahr durch das Corona-Virus bricht die Nato die internationale Militärübung „Defender 2020“ ab.
Truppenübungen in Bergen (Niedersachsen) und Grafenwöhr (Bayern) seien abgesagt worden, teilte die Bundeswehr am Montagnachmittag mit. Anders als geplant sollen in Sachsen-Anhalt auch keine weiteren Truppen- und Materialtransporte des Militärbündnisses Richtung Osten stattfinden, so das Landeskommando. „Nach meiner Kenntnis ist die Entscheidung seitens der Amerikaner gefallen, jetzt geordnet diese Übung zu beenden“, sagte ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums der Nachrichtenagentur DPA.
Damit bremst das Virus die größte Nato-Übung seit 25 Jahren aus. Unter US-Führung sollten 37.000 Teilnehmer aus 18 Nationen die schnelle Truppenverlegung vom Atlantik ins Baltikum und nach Polen trainieren. Ziel war eine Abschreckung Russlands. Stattdessen ist nun bereits von einer „Rückverlegung der US-Landstreitkräfte“ die Rede. Unklar blieb an Donnerstag, ob Rücktransporte nach Westen durch Sachsen-Anhalt führen werden.
„Das gemeinsame weitere Vorgehen in Deutschland wird zwischen den amerikanischen und deutschen Dienststellen eng abgestimmt“, teilte das Landeskommando Sachsen-Anhalt mit. Den Abbruch der „Defener“-Übung in Deutschland begründete die Bundeswehr mit „besonderer Verantwortung für die Gesundheit der beteiligten Soldatinnen und Soldaten sowie der Zivilbevölkerung“. Bereits vor Tagen hatte die US-Armee, angekündigt nicht mehr die ursprünglich 20.000 Mann nach Europa schicken zu wollen. (mz)