Kommunal
Workshop Nachhaltige Kommunikationsstrategien in der Politik
Seminar der Rosa-Luxemburg-Stiftung
Grundlagen-Workshop / 1. Teil
Der Wahlspruch der Kapitalisten: Après nous le déluge - der Klimawandel stimmt ihnen zu
Beitrag Roswitha Engelke
Quelle: Qantara, Hamza Hamchouene
Der Klimawandel und die Energiepolitik der westlichen Länder - Ressourcenraub kennt keine Grenzen
Der ungehinderte Fluss billiger natürlicher Ressourcen aus dem südlichen Teil der Welt in den reichen industrialisierten Norden sorgt dafür, dass eine zutiefst ungerechte internationale Arbeitsteilung bestehen bleibt, meint der algerische Umweltaktivist Hamza Hamchouene.
Wenn wir Nachrichten über Projekte erneuerbarer Energien hören, gehen wir oft davon aus, dass dabei alles eitel Sonnenschein ist – und das ist auch verzeihlich. Kratzt man aber bei Begriffen wie "sauber", "glänzend" oder "Kohlenstoffdioxideinsparung" etwas mehr an der Oberfläche, kommt man zu einem ganz anderen Eindruck. Man sieht, wie sich das Großkapital in den südlichen Ländern die Nutzungsrechte für Land und Ressourcen aneignet, um die Energieversorgung des Nordens zu sichern.
Ein Beispiel ist das TuNur-Solarprojekt in Tunesien, ein gemeinsames Projekt des britischen Solarentwicklers Nur Energy und einer Gruppe maltesischer und tunesischer Investoren im Öl- und Gassektor. Im vergangenen Juli hatte das Unternehmen beim tunesischen Ministerium für Energie, Bergbau und Erneuerbare Energien einen Antrag zur Genehmigung eines Solarprojekts mit einer Kapazität von 4,5 GW gestellt, dessen Erträge explizit für den Export bestimmt sind.
Wie Desertec und die Ouarzazate-Solaranlage in Marokko stellt dieses neue Projekt einen Raub erneuerbarer Energien dar, der unter den englischen Begriff "Green Grabbing" fällt: die Aneignung von Flächen und Ressourcen für angeblich ökologische Zwecke. In diesem Fall gehört dazu der massive Verbrauch von Land (10.000 Hektar) und Wasser, um die Solarmodule in den trockenen und halbtrockenen Gebieten zu kühlen, bevor die Energie nach Großbritannien und Kontinentaleuropa exportiert wird.
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Glyphosat Totalverbot in Österreich kommt
Heute gibt es Grund zum Feiern, denn vor wenigen Minuten wurde im Nationalrat ein Totalverbot des weit verbreiteten Pestizids Glyphosat beschlossen
Riesen Erfolg: Glyphosat Verbot kommt in ganz Österreich
Heute wurde im Nationalrat über ein Totalverbot von Glyphosat in Österreich abgestimmt. Der von der SPÖ eingereichte Antrag wurde von den NEOS, der Liste Jetzt und der FPÖ unterstützt und konnte so eine Mehrheit erreichen. Der Gegenvorschlag der ÖVP, die Landwirtschaft - die 90% der Glyphosat-Ausbringung ausmacht - auszuklammern, konnte die Abgeordneten nicht überzeugen.
Danke an unsere UnterstützerInnen
Wir wollen diese Gelegenheit nutzen um all unseren UnterstützerInnen, sei es mit einer Unterschrift in eine unserer Petitionen und/oder als SpenderIn, DANKE sagen. Ohne Sie alle wäre dieser reisen Erfolg für die Umwelt und für die Artenvielfalt ebenso wie für unsere Gesundheit nicht möglich gewesen!
Der heutigen Abstimmung und dem erfreulichen Ergebnis ging jahrelange Arbeit und Hartnäckigkeit voraus. Bereits 2013 haben wir Glyphosat im Harn von Menschen nachgewiesen und mit diesen Ergebnissen ein österreichweites Verbot des Totspritzens von Getreide zur Ernteerleichterung erwirkt. 2016 haben wir dann anhand von Gutachten und wissenschaftlichen Analysen auf Falschdarstellungen von Krebsstudien im Zulassungsantrag von Monsanto verwiesen. Ebenso haben wir die systematische Fehlleistungen der EU-Behörden bei der Bewertung dieser Studien aufgedeckt und Strafanzeige gegen Monsanto, BfR und EFSA erstattet. Und nicht zuletzt mit unserer Europäischen Bürgerinitiative "Stopp Glyphosat" das Geheimhalten von Studien im Pestizid-Zulassungsverfahren beendet.
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