04. Mai 2012
Themen
Großbritannien fordert: Mehr deutsche Militäreinsätze
Kommentar Roswitha Engelke: Die Reparationszahlungen aus dem 2. Weltkrieg sind noch nicht beendet und doch wird Deutschland "eingeladen" zum Kampf um die Ressourcensicherung. Was das bedeutet ist jedem klar: Im Windschatten der NATO das Annektieren entsprechender Länder, um sich deren Rohstoffe anzueignen (siehe: Irak, Libyen ... Iran?).
Deutschland sollte sich militärisch weltweit mehr engagieren fordert der britische Verteidigungsminister
Der britische Außenminister Philip Hammond sagte in Berlin, dass Deutschland den Zweiten Weltkrieg hinter sich lassen sollte, um endlich mehr militärische Unterstützung für die Nato bereitzustellen und so entsprechend des politischen und wirtschaftlichen Gewichts zu handeln. Das sei eine Frage der Normalität. Die Zurückhaltung, militärisch zu agieren, würde die internationale Bedeutung Deutschlands begrenzen. Dem Telegraph sagte Hammond, Deutschland müsse der Nato "more useful firepower" zur Verfügung zu stellen. Das hieße natürlich, dass sich das Selbstverständnis der deutschen Politik nach 1945 verändern müsste. Die Deutschen wären dann, wenn sie militärisch stärker präsent sind, politisch auch angreifbarer, während man bislang mit Blick auf die Vergangenheit eher argumentierte, dass die Deutschen die Guten seien.
Hammond meinte, die Deutschen sollten endlich akzeptieren, dass der Krieg schon ziemlich weit zurück liegt. Die wirtschaftliche Macht Deutschlands müsse sich auch militärisch zeigen, bislang seien hier Frankreich und Großbritannien führend, die freilich auch Atommächte sind und im Sicherheitsrat eine Veto-Position ausüben können. In ein paar Jahren, so Hammond, sollten die Deutschen stärker bereit sein, "die Lasten zu übernehmen, die mit einer global bedeutsamen Wirtschaft einhergehen". Ähnlich sieht Hammond auch Japan. Zwar würden beide Länder viel Geld in die Rüstung investieren, aber sich aufgrund der Geschichte militärisch zurückhalten.
Offenbar will die britische Regierung, die einen strengen Sparkurs eingeschlagen hat, Deutschland dazu bringen, sich stärker an militärischen Aktivitäten zu beteiligen, um die europäischen Interessen zu sichern. Daher erklärt er auch, dass kaum mehr einer in Europa Deutschland militärisch fürchte. Daher darf und soll Deutschland zur Entlastung der anderen EU-Länder aufrüsten und in der Welt militärische Stärke zeigen.
Florian Rötzer
Telepolis > Politik-News
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