03. April 2022   Themen

Aus dem Gedächtnis des Westens gestrichen: Die NATO-Aggression gegen Jugoslawien am 24. März 1999

Am 24. März 1999 hat die Nato die Aggression gegen Jugoslawien gestartet. Angegriffen wurde ein europäisches Land, das vollwertiges Mitglied der Vereinten Nationen, OSZE und weiterer multilateraler Strukturen war. Missachtet wurde alles: die UNO-Charta, Grundsätze des Völkerrechts etc. 78 Tage lang bombardierten die USA und deren Verbündete Städte und Dörfer, zivile Infrastruktur, sprengten Brücken, Passagierzüge und Busse in die Luft, töteten Frauen, Kinder und ältere Menschen. Hunderte Mitarbeiter der jugoslawischen Sicherheitskräfte kamen bei der mutigen Verteidigung ihres Landes ums Leben. Gerade damals zerstörte der Westen eigenhändig das Fundament, auf dem in der Nachkriegszeit die Sicherheit in Europa aufbaute.

Wir vernehmen Aussagen, Europa habe Ähnliches noch nie erlebt. Dabei deutet man auf die Ukraine an. Ist dem wirklich so? Habt ihr verdrängt, was ihr selbst in den 90er Jahren in Osteuropa, in etwa in Jugoslawien gemacht habt? Ihr könntet es vergessen haben. Doch dort weiß man es sehr genau. Wir wissen es. Die Welt wird es nie vergessen.

Hochmütig und im Alleingang eigneten sich Washington und dessen Satelliten das Recht an, die Gewalt nach Gutdünken anzuwenden. Es geschah schlichtweg deshalb, weil ihr geopolitisches Experiment damals zu versagen begann, nicht alles rund lief und nicht alle ihnen dabei zujubelten. Die Völker Jugoslawiens, des Iraks, Syriens, Libyens und anderer Länder mussten dem Nato-Moloch einen erschreckenden Tribut zollen. Hundertausende kamen ums Leben. Manche kamen zwar nicht um, wurden aber mit abgereichertem Uran kontaminiert. Diese Art von Geschossen kam gegen Jugoslawiens Bürger zum Einsatz. Betroffen waren auch Menschen aus anderen Ländern, auch die „dort drüben“ – die Nato-Kontingente vor Ort. Alles umsonst. Niemand ist schuld.  Keinerlei Klagen ist stattgegeben worden. Das Problem ist weg vom Tisch. Das war’s dann schon.

Niemand ist zur Rechenschaft gezogen worden. Niemals. In keinem der genannten Fälle. Man sprach bloß von „Kollateralschaden“, von einem Schaden, der die Umsetzung der US-amerikanischen Ambitionen und derer Großbritanniens und ihrer Satelliten „begleiten“ soll. Erst nach einigen besonders himmelsschreienden Morden an Zivilisten haben sich die USA wenn auch unwillig „entschuldigt“. Mehr nicht.

In der augenblicklichen Situation, wenn es um den Schutz von Menschen geht, die über acht Jahre in der Ukraine Genozid, Misshandlungen, Folter und Unterdrückung ausgesetzt waren, versuchen die USA und deren Verbündete heuchlerisch sich rechtschaffen zornig zu geben, sprechen zynisch von angeblichen Verletzungen des Völkerrechts. Dieses wurde jedoch gerade von ihnen im Jahr 1999 zerbombt. Diese „erfolgreichen“ Erfahrungen wiederholten sie dann in den 2000ern mehr als einmal.

Die Rolle von Moralpredigern steht ihnen nicht zu.

 

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