03. April 2022   Themen

Der „böse Buchstabe“ "Z" wie Zorro auf russischen Militärfahrzeugen

Beitrag: Roswitha Engelke

 

Ukraine-Konflikt

Was bedeutet eigentlich das „Z“ auf russischen Militärfahrzeugen"

Das weiß niemand so recht, ganz genau weiß das nur die Spiegel-Redaktion, denn die weiß bekanntlich immer alles ganz genau.

Das „Z“ in den Farben des Sankt-Georgs-Bandes (hier mit Hashtag Wir lassen Unsere nicht im Stich) ist in der Öffentlichkeit Russlands präsent.

Im Westen gilt das "Z" (wie Zorro) seit langem als Zeichen gegen Unterdrückung und Rechtlosigkeit, für Freiheit und Zusammenhalt, entlehnt aus dem Roman "Zorro", Originaltitel The Curse of Capistrano.

Die Vorlage für die bekannte Zorro-Figur waren wahrscheinlich südamerikanische Unabhängigkeitskämpfer aus der Zeit des Kriegs gegen die spanische Kolonialherrschaft, z. B. Jesús Malverde, Simón Bolívar oder Benito Juárez.

 

(...) "Fakt ist, so schreibt Thomas Röper im "Antispiegel", "Niemand weiß bisher, wofür das „Z“ tatsächlich steht, und so schwirren in Russland unglaublich viele mehr oder weniger ernst gemeinte Erklärungsversuche herum. (...)

(...) In Deutschland drohen jedem, der das das „Z“ in einer Weise verwendet, die als Unterstützung für Russlands Vorgehen in der Ukraine gewertet werden kann, bis zu drei Jahre Haft. Der Grund ist, dass das "Z" als Unterstützung eines völkerrechtswidrigen Angriffskrieges gewertet wird.

Das wäre löblich, wenn es nicht verlogen wäre. Selbst wenn wir davon ausgehen, dass der russische Militäreinsatz in der Ukraine völkerrechtswidrig ist, stellt sich doch die Frage, warum die Verwendung der Symbole der US-Armee und der NATO nicht genauso strafrechtlich verfolgt werden, wie die Verwendung des „Z“. Die NATO hat Jugoslawien völkerrechtswidrig angegriffen, wie sogar der damalige Kanzler Schröder später offen zugegeben hat.

Oder wie war das mit dem amerikanischen Überfall auf den Irak, der auf der Lüge der angeblichen Massenvernichtungswaffen von Sadam Hussein aufgebaut war? Das war auch ein völkerrechtswidriger Krieg und er hat ganz sicher mehr Todesopfer gefordert, als der Ukraine-Einsatz der Russen fordern wird. Schätzungen gehen von bis zu einer Millionen Irakern aus, die allein dieser völkerrechtswidrige Krieg der USA das Leben gekostet hat. Wo waren da die Proteste von Politik und Medien? Und wo war damals die strafrechtliche Verfolgung aller, die das Vorgehen der USA gelobt oder Symbole der US-Armee gezeigt haben?

Wir könnten die Liste der völkerrechtswidrigen Kriege der USA und der NATO fortführen, aber das würde zu weit führen. Ich wollte hier nur aufzeigen, wie verlogen die Reaktion des Westens ist, denn im Führen von völkerrechtwidrigen Angriffskriegen ist der Westen weltweit die Nummer 1, was Staatsanwälte, Politik und Medien aber nie gestört hat.

Wie verlogen vor allem die Medien derzeit reagieren, zeigt ein Blick ins Archiv des Spiegel. Dort kann man sich nämlich die Artikel nach Tagen sortieren und wenn Sie sich die Artikel anschauen, die der Spiegel am 20., 21. und 22. März 2003 veröffentlicht hat, als die USA in den Irak einmarschiert sind, dann sticht der Unterschied besonders deutlich ins Auge. Kritik am Vorgehen der USA fehlte im Spiegel damals vollkommen. Es gab auch keinerlei emotionale Berichte aus Bagdad, in denen die Iraker dem Spiegel berichtet haben, wie die USA sie abschlachten.

Der Spiegel war eben schon immer nichts anderes, als die deutsche Pressestelle des Pentagon. (...)

In der Sendung „Die Anstalt“ wurden die deutschen Medien mal als „Pressestelle der Nato“ bezeichnet.

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