Russland: Angriff auf Hafen von Odessa galt Lager für Harpoon-Raketen - Transport von Getreide ist gesichert
Quelle: RTDeutsch
Russisches Verteidigungsministerium bestätigt Angriff auf Hafen in Odessa: Kriegsschiff und Lager für Harpoon-Raketen zerstört
Der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums Generalleutnant Igor Konaschenkow hat auf seinem täglichen Briefing am Sonntagnachmittag über russische Präzisionsschläge gegen mehrere Militärobjekte in der Ukraine berichtet. So sei auf dem Militärflughafen Kanatowo im Gebiet Kirowograd ukrainische Luftfahrttechnik zerstört worden. Ferner berichtete der Ministeriumssprecher über einen Angriff auf den Seehafen von Odessa, bei dem ein ukrainisches Kriegsschiff und ein Lager mit US-amerikanischen Seezielflugkörpern vom Typ Harpoon getroffen worden seien. Außerdem sei in Odessa ein Werk zur Reparatur und Modernisierung von Kriegsschiffen außer Betrieb gesetzt worden.
Konaschenkow berichtete weiter über einen Angriff auf Stellungen der ukrainischen Armee in der Nähe der Ortschaft Werchnekamenskoje auf dem Territorium der Volksrepublik Donezk. Dabei seien mehr als 70 Prozent des Personals zweier ukrainischer Bataillone getötet worden. Bei einem Schlag gegen Munitionslager in der Stadt Nikolajew seien mindestens 50 ukrainische Armeeangehörige getötet sowie mehr als 3.000 Geschosse und zehn Panzerfahrzeuge zerstört worden. Darüber hinaus habe die russische Armee neun Kommandopunkte, sieben Munitions- und Treibstofflager, zwei Haubitzen vom Typ M777 und eine Anlage zur elektronischen Kampfführung getroffen.
Die russische Flugabwehr habe in den vergangenen 24 Stunden im Himmel über den Gebieten Charkow und Saporoschje sowie über Donezk fünf ukrainische Drohnen abgeschossen. Außerdem seien zehn Uragan- und HIMARS-Geschosse abgefangen worden, so Konaschenkow.
Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums habe die Ukraine seit dem Beginn der Sonderoperation am 24. Februar insgesamt 260 Flugzeuge, 144 Hubschrauber, 1.605 Drohnen, 357 Flugabwehrraketensysteme, 4.156 Panzer und andere Panzerfahrzeuge, 763 Mehrfachraketenwerfer sowie 3196 Geschütze und Mörser verloren.
Lawrow: Transport von ukrainischem Getreide wird abgesichert
Russlands Außenminister Sergei Lawrow hat bekräftigt, dass die internationale Einigung über die Ausfuhr ukrainischen Getreides über das Schwarze Meer gültig ist.
Die Passage entlang eines Seekorridors solle von einem internationalen Kontrollzentrum in Istanbul überwacht werden, sagte Lawrow am Sonntag bei einem Besuch in der ägyptischen Hauptstadt Kairo. Russische und türkische Streitkräfte würden gemeinsam auf dem offenen Meer für die Sicherheit der Schiffe sorgen, so der Außenminister. Wenn die Schiffe in Richtung der ukrainischen Häfen fahren, um neue Lebensmittelladungen aufzunehmen, wird eine Kontrolle gewährleisten, dass niemand Waffen in die Ukraine bringt.
Moskau beklagt, dass die von der EU verhängten Sanktionen mit ihrer Strahlkraft inzwischen den Export bremsen, obwohl Lebensmittel nicht direkt betroffen sind. Der Westen habe es selbst in der Hand, die durch hohe Preise aufgeheizte Lage auf dem Lebensmittelmarkt zu entspannen. Dazu müssten etwa die Sanktionen aufgehoben werden, die Russlands Export von Getreide und Düngemittel behinderten, sagte Lawrow.