Militärstadt Schnöggersburg
Roswitha Engelke, 19.04.2013
Foto: DPA
Truppenübungsplatz für den Ernstfall im urbanen Ballungsraum
Im November letzten Jahres hat die Bundeswehr begonnen, auf dem Gelände des Gefechtsübungszentrums Altmark eine Militärstadt ins "Leben" zu rufen. Auf 6,25 km² sollen an den Ufern eines künstlichen Flusses Wohn- und Industriegebiete, Plätze, Straßen und Parks, Krankenhäuser, U-Bahntunnel und -stationen, ein Flugplatz und sogar ein Elendsviertel (*) entstehen. Quelle: Junge welt
Begründung für das 100-Millionen-Projekt:
Die Einsatzrealität der Bundeswehr zeigt, dass derzeitige und zukünftige Konflikte und Krisenherde dort entstehen, wo soziale und kulturelle Ballungsräume zu finden sind. *(Deshalb auch die Einplanung eines Elendsviertels.) Bereits heute kennzeichnen eine Vielzahl von unterschiedlichen Operationsarten die internationalen (wann die nationalen?) Missionen der Bundeswehr. Diese reichen von humanitären Einsätzen bis hin zu bewaffneten Konflikten im Rahmen Frieden erzwingender Maßnahmen. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, hat das Bundesministerium der Verteidigung entschieden, einen "urbanen Ballungsraum" im Gefechtsübungszentrum auf dem Truppenübungsplatz Altmark zu schaffen. Quelle: IUD Bundeswehr
DIE LINKE. befürchtet, dass die in Schnöggersburg ausgebildeten Soldaten auch in europäischen Großstädten eingesetzt werden könnten, um soziale Unruhen zu bekämpfen.
Siehe dazu Interview: LE MONDE diplomatique, Friedensforscher Tobias Pflüger
Große Anfrage DIE LINKE. Fraktion i. Landtag von Sachsen Anhalt
Protestaktionen: Mitteldeutsche Zeitung