27. Mai 2024   Themen

Asoziale Politik: Mit Wut und Haß auf lächerlichen Kleinkram reagieren

Im Januar starteten offiziell in Deutschland die "Gegen-Hass-und-Hetze"-Wochen gegen "rechts". Meist geschmückt mit sehr viel Hass, also Missfallen, und Hetze gegen willkürlich auserwählte Personen und Gruppierungen. Auf Sylt traf es mehrere Jugendliche.


Die Sylt-Saga: "Wenn Nazis lachen". von Bernhard Loyen

Fünf Worte und eine "Ohrwurm"-Melodie können im Jahr 2024 bereits ausreichen, um heranwachsenden jungen Menschen vorerst jegliche Tagträume von nahenden Karrieren bis auf Weiteres zu zerstören. Die mutwillige Zerstörer-Truppe sind dabei die guten, weil aufmerksamen und untergehakt mahnenden Gralshüter der Demokratie. Demgegenüber gemutmaßt alkoholisierte Partygäste, singend im Rausch des privilegierten Daseins. Dadurch die schlechten, die sofort auszugrenzenden "verfassungsschutzrelevanten Delegitimierer des Staates" medial-politisch kurz und griffig "Nazis" oder "Rechte" genannt.

"Deutschland den Deutschen, Ausländer raus" ist also einer kurzen, verwackelten Videosequenz zu entnehmen, die etwas sehr auffällig schnell ihren digitalen Weg über die sozialen Medien bis in das Großraumbüro von Bundeskanzler Scholz fand.

Fürs Protokoll: Die wenigen beteiligten Personen einer größeren Versammlung von Menschen, stürmten oder besetzten dabei keinerlei Gebäude, keine Unterkunft oder attackierten besungene Mitbürger. Es passierte nichts außer der folgende Kopfschmerz deluxe und Schwindelattacken, die sich jedoch aus anderen Gründen und Dynamiken für die "bösen Spatzenhirne" (Zitat: Bild) einer "ausgelassenen Partyhorde" (Zitat: Taz) ergaben.

Das Ereignis war provokativ, je nach Blickwinkel auch überflüssig oder schlicht dumm, jedoch bei weitem nicht dazu geeignet, eine mittelschwere Gesellschaftskrise zu entfachen.

Wir leben aber in einem Deutschland, wo sich seit dem inkorrekten "Correctiv"-Deportations-Artikel vom 10. Januar jeder Bürger mehr als verdächtig macht, der bei den fünf zitierten Worten nicht sofort "empört", variabel "entsetzt", "sehr traurig" oder auch "sehr, sehr wütend" ist.

Bei Betrachtung der unmittelbaren breiten, sehr "emotionalen", mehrheitlich rein diskreditierenden und wertenden Reaktionen in der Medien- und Politikwelt der Berufsempörten fiel mir spontan eine Schlagzeile der Süddeutschen Zeitung ein. Diese beeindruckte und lautete rund zwei Wochen nach dem "Correctiv-Artikel:

"NS-Unterhaltungsfilme: Wenn Nazis lachen"

Die SZ-Autorin forderte dabei die Leser auf, den "von vielen geliebten" Film-Klassiker "Die Feuerzangenbowle" ab sofort doch bitte etwas kritischer zu betrachten, denn es gebe zum 80. Jubiläum nun längst verpasst "einige Gründe, die Komödie aus der NS-Zeit kritisch zu sehen". Nun denn ... Zur Causa "Sylt" fiel mir spontan ein Filmzitat aus der "Feuerzangenbowle" ein:

"Bah, wat habt ihr für 'ne fiese Charakter!"

 

 

 

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