Von wegen faul!
Merz, Merz, Merz, das war ja wohl ein Scherz!
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Beitrag: wipo verdi
Die Beschäftigten in Deutschland arbeiten zu wenig! So die Behauptung diverser Arbeitgebervertreter und vermeintlicher „Experten“. Ihre „Lösungen“: Abschaffung des Acht-Stunden Tages, Feiertage streichen, weniger Urlaub und arbeiten bis 70.
Der angebliche Beleg: Die durchschnittliche Wochenarbeitszeitzeit beträgt nur etwa 30 Stunden, vor 30 Jahren waren es noch 33 Stunden. Der Grund dafür sind aber nicht faulere Arbeitnehmer, sondern mehr Teilzeitarbeit. Hierbei sind nicht Beschäftigte von Voll- auf Teilzeit umgestiegen, sondern Frauen sind zusätzlich auf den Arbeitsmarkt geströmt.
Mütter arbeiten heute meist Teilzeit statt „Hausfrau“ zu sein. Es gibt also mehr und nicht weniger Erwerbsarbeit.
Zur Grafik: Mehr Erwerbsarbeit als vor 30 Jahren
Die durchschnittliche Vollzeit beträgt seit über 30 Jahren praktisch unverändert 38 Stunden. Die Gesamtzahl der Erwerbsarbeitsstunden (Arbeitsvolumen) in Deutschland ist in den letzten 20 Jahren um 15 Prozent gestiegen und war noch nie so hoch wie heute. Das Problem ist, dass Teilzeitarbeit oft schlechter bezahlt wird und mit beruflichen Nachteilen verbunden ist.
Es gilt also: Hände weg von Arbeitnehmerrechten! Und stattdessen mehr und bessere Qualität von Kitas und Altenpflege und eine gleichere partnerschaftliche Aufteilung der unbezahlten Arbeiten zwischen Männern und Frauen! Das würden es mehr Frauen ermöglichen, ihre Arbeitszeit und damit ihr Einkommen auszuweiten, so wie es viele sich auch wünschen.