12. April 2019   Themen

Kollisionsrisiko an Flughäfen: Andreas Scheuer gefährdet Flugsicherheit

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Pilotenvereinigung Cockpit (VC) kritisiert Herabstufung der Sicherheit für Flughäfen Münster-Osnabrück und Paderborn

 

Flugsicherheit abgesenkt. Flugsicherung NRW dfs vom 2019-03-27 18-34-11 Uhr

Verkehrsflugzeuge im Luftraum über NRW während dieser Beitrag geschrieben wurde. (Screenshot DFS Stanly Track3, 27.3.2019, 18:41 Uhr)

 

Flugsicherung vieler deutscher Flughäfen offenbar unzureichend. 20 Millionen Passagiere im Jahr betroffen. Motiv: Kostensenkung + Privatisierung?

 

Diese Nachricht ist nichts für Menschen mit Flug-Angst oder schwachen Nerven. Trotz scharfer Warnungen und eindringlicher Beschwerden von Piloten und Flugbegleiter*innen setzt das Bundesverkerhrsministerium unter Andreas Scheuer (CSU) ab dem 28. März 2019 die Sicherheit der Flughäfen Münster-Osnabrück (FMO) und Paderborn (PAD) herunter. Laut einer Pressemitteilung der VC vom 27.3.2019 steigt somit das Risiko von Kollisionen zwischen Passagierflugzeugen und Sport- + Segelflugzeugen.

 

Die Flughäfen Münster-Osnarbrück und Paderborn wurden vom Luftraum Klasse D auf die Kategorie E herunter gestuft. Damit gäbe es für die Luftfahrzeuge keine Verpflichtung mehr, mit der Flugsicherung in Funkkontakt zu stehen. Die VC schreibt, es sei „den Fluglotsen daher oft nicht möglich, Verkehrsflugzeuge zu staffeln und zuverlässig einen sicheren Abstand herzustellen.“

 

Trotz deutlicher Kritik der Pilotengewerkschaft habe das Bundesministerium unter Leitung von Andreas Scheuer diese „sicherheitskritischen Änderungen“ für Münster und Paderborn erlassen. Die VC fordert – im Einklang mit europäischem Recht –  zumindest eine „verpflichtende Hörbereitschaft“ für alle Flugzeuge, um die Sicherheit wenigstens teilweise zu verbessern.

 

Laut Pilotengewerkschaft sind zahlreiche Flughäfen in Deutschland unzureichend geschützt, weil Flugzeuge beim Sinken oder Steigen durch Luftraum E fliegen müssen: Bremen, Dortmund, Dresden, Erfurt, Friedrichshafen, Frankfurt-Hahn, Karlsruhe, Leipzig, Memmingen, Niederrhein-Weeze, Nürnberg und Saarbrücken.

 

 

Diese Flughäfen fertigten 2018 rund 20 Millionen Passagiere ab.

 

Worum geht es? Kosten sparen + Privatisieren

 

Über die Motive des Ministeriums kann man derzeit nur spekulieren. Vermutlich geht es wie so oft um die Senkung von Personal-Kosten – hier in der Flugsicherung. Die neoliberale Wirtschaftsform beinhaltet offenbar ein großangelegtes Experiment: Wie stark kann ich die Standards in der Wertschöfpungskette senken, bis die Katastrophe kommt? Aufgabe eines funtionierenden Rechtsstaates wäre es allerdings, hier regulierend einzuschreiten und das Schlimmste zu verhindern.

 

 


 

Liebe GenossInnen,

 

1,2 Millionen Fluggäste werden laut WDR in den Osterferien ab Düsseldorf in ihre Ferien starten. Sie haben Glück, denn Düsseldorf ist einer der Flughäfen, dessen Sicherheitsstufe Verkehrsminister Andreas Scheuer trotz Warnungen von Piloten und Flugbegleitern noch nicht heruntergestuft hat.

 

Wer das Abenteuer sucht, braucht allerdings nicht zu verreisen. In manchen Firmen reicht alleine die Idee, Bebtriebsratsarbeit machen zu wollen, um sich in einer ganz neuen Realität wiederzufinden. Dabei wird das Klima zunehmend rücksichtsloser.

 

Beispiele für die Verrohung von Teilen der Unternehmerschaft finden Sie auf unserem Blog. Im Vakuum zwischen untätigen Staatsanwaltschaften, unterbesetzten Kontrollbehörden und niedriger Organisierung sind rechtsfreie Räume entstanden, in denen Unternehmer*innen und Führungkräfte sich nahezu unbehelligt zu Straftaten, wie der Verhinderung von Betriebsratsarbeit, verabreden können. Wie groß mag erst die Dunkelziffer der Mobbing-Attacken gegen Wahlvorstands- und Betriebsratsmitglieder sein?

 

Umso wichtiger sind deshalb Treffen wie unsere Mitgliederversammlung am letzten März-Wochenende. Die Teilnehmer waren sich einig: Was wir nicht machen, macht keiner.

 

Wir arbeiten dran.

 

Gute Erholung ohne anstrengende Reise-Erlebnisse wünscht

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