Die britische Milliardärsfamilie Pears hat still und heimlich tausende Wohnungen in der Bundeshauptstadt aufgekauft - undurchsichtiges Firmengeflecht macht 's möglich
Quelle: Focus.online
In Berlin kennt sie kaum jemand - und doch gehört ihr ein großer Teil der Stadt.
Die britische Milliardärsfamilie Pears hat still und heimlich tausende Wohnungen in der Bundeshauptstadt aufgekauft. Dank eines komplizierten Firmengeflechts fallen dafür kaum Steuern an.
Über den Fall berichtet der "Tagesspiegel". Erste Hinweise auf ein Firmengeflecht seien demnach aufgetaucht, als eine Mieterin sich über ein Loch im Dach beschweren wollte und keine Kontaktdaten vom Eigentümer, einer luxemburgischen Firma namens "Shirehall Properties", fand. Gegenüber dem "Tagesspiegel" sagt die namentlich nicht genannte Frau: "Ich glaube, Shirehall gibt es gar nicht".
Im Rahmen einer Recherche zum Thema "Wem gehört Berlin?" hätten sich immer mehr Berliner mit ähnlichen Fällen bei der Redaktion gemeldet. Immer wieder seien Mieter auf Firmen aus Straßburg gestoßen, mit unbekannten Kontaktdaten und keinem auffindbaren Eigentümer. Das einzig Auffällige: Alle diese Firmen haben einen Briefkasten an der gleichen Adresse.
Laut einer gemeinsamen Recherche von "Tagesspiegel" und dem Recherchekollektiv "correctiv" handelt es sich bei den Firmen allerdings nicht um selbstständige Unternehmen. Vielmehr gehören all diese Firmen zu einem Netz sogenannter Briefkastenfirmen, offenbar mit Sitzen in Luxemburg, Zypern sowie den britischen Jungferninseln.
Ein Geflecht von Zypern bis auf die Jungferninseln
Die Briefkastenfirmen teilen sich demnach auf sechs Firmen aus Luxemburg auf. Diese gehören wiederum zu zwei Unternehmen auf Zypern, an denen zwei Firmen mit Sitz auf den Jungferninseln die Anteile halten. Erst durch eine Börsennotiz und einen Hinweis in den "Panama Papers" steht nun fest: Eine der Firmen auf den Jungferninseln gehört sicher zu der Pears-Familie, die andere wahrscheinlich ebenfalls.
Als das Team die Spuren der Firmen weiterverfolgt, führen diese auch bei der zweiten Firma zu der schwerreichen britischen Familie. Bisher völlig außerhalb des öffentlichen Blickfeldes sollen die Pears über ihr Immobilienimperium allein in Berlin mehr als 3000 Wohnungen erworben haben. Damit sind sie einer der größten Immobilieneigentümer der Stadt - ohne dass man sie bisher kannte. Auf einer inzwischen verschwundenen Website sei sogar von 6200 Wohnungen die Rede gewesen.
535 Euro Steuern auf Einnahmen von 1,2 Millionen Euro
Neben ihrer Anonymität nutzt die Familie laut "Tagesspiegel" auch eben dieses Geflecht aus Firmen, um trotz hoher Mieteinnahmen in Berlin kaum Steuern zu zahlen. In einigen Fällen würden die offiziellen Vermieter bei verbündeten Firmen Kredite aufnehmen, sodass durch die hohen Zinsen einfach nichts übrig bleibe, was versteuert werden müsse. Alternativ nutzen die Firmen einen Sitz im Ausland und zahlen dort Steuern.
Ein Beispiel: Eine der kleinen luxemburgischen Firmen hat laut "Tagesspiegel" im Jahresbericht 2016 1,2 Millionen Euro Einnahmen angegeben. Darauf wurden ganze 535 Euro Steuern gezahlt. Ein in vielen Branchen genutzter Trick, der ganz legal ist.
Mit dem Bericht konfrontiert, will der Berliner Senator für Finanzen, Matthias Kollatz, verstärkt gegen derartige Steuervermeidungstricks vorgehen, sagte er dem "Tagesspiegel". Die Pears-Familie selbst äußerte sich nicht.
Laut einer gemeinsamen Recherche von "Tagesspiegel" und dem Recherchekollektiv "correctiv" handelt es sich bei den Firmen allerdings nicht um selbstständige Unternehmen. Vielmehr gehören all diese Firmen zu einem Netz sogenannter Briefkastenfirmen, offenbar mit Sitzen in Luxemburg, Zypern sowie den britischen Jungferninseln.
Ein Geflecht von Zypern bis auf die Jungferninseln
Die Briefkastenfirmen teilen sich demnach auf sechs Firmen aus Luxemburg auf. Diese gehören wiederum zu zwei Unternehmen auf Zypern, an denen zwei Firmen mit Sitz auf den Jungferninseln die Anteile halten. Erst durch eine Börsennotiz und einen Hinweis in den "Panama Papers" steht nun fest: Eine der Firmen auf den Jungferninseln gehört sicher zu der Pears-Familie, die andere wahrscheinlich ebenfalls.
Als das Team die Spuren der Firmen weiterverfolgt, führen diese auch bei der zweiten Firma zu der schwerreichen britischen Familie. Bisher völlig außerhalb des öffentlichen Blickfeldes sollen die Pears über ihr Immobilienimperium allein in Berlin mehr als 3000 Wohnungen erworben haben. Damit sind sie einer der größten Immobilieneigentümer der Stadt - ohne dass man sie bisher kannte. Auf einer inzwischen verschwundenen Website sei sogar von 6200 Wohnungen die Rede gewesen.
535 Euro Steuern auf Einnahmen von 1,2 Millionen Euro
Neben ihrer Anonymität nutzt die Familie laut "Tagesspiegel" auch eben dieses Geflecht aus Firmen, um trotz hoher Mieteinnahmen in Berlin kaum Steuern zu zahlen. In einigen Fällen würden die offiziellen Vermieter bei verbündeten Firmen Kredite aufnehmen, sodass durch die hohen Zinsen einfach nichts übrig bleibe, was versteuert werden müsse. Alternativ nutzen die Firmen einen Sitz im Ausland und zahlen dort Steuern.
Ein Beispiel: Eine der kleinen luxemburgischen Firmen hat laut "Tagesspiegel" im Jahresbericht 2016 1,2 Millionen Euro Einnahmen angegeben. Darauf wurden ganze 535 Euro Steuern gezahlt. Ein in vielen Branchen genutzter Trick, der ganz legal ist.
Mit dem Bericht konfrontiert, will der Berliner Senator für Finanzen, Matthias Kollatz, verstärkt gegen derartige Steuervermeidungstricks vorgehen, sagte er dem "Tagesspiegel". Die Pears-Familie selbst äußerte sich nicht.
In Berlin kennt sie kaum jemand - und doch gehört ihr ein großer Teil der Stadt. Die britische Milliardärsfamilie Pears hat still und heimlich tausende Wohnungen in der Bundeshauptstadt aufgekauft. Dank eines komplizierten Firmengeflechts fallen dafür kaum Steuern an.
Über den Fall berichtet der "Tagesspiegel". Erste Hinweise auf ein Firmengeflecht seien demnach aufgetaucht, als eine Mieterin sich über ein Loch im Dach beschweren wollte und keine Kontaktdaten vom Eigentümer, einer luxemburgischen Firma namens "Shirehall Properties", fand. Gegenüber dem "Tagesspiegel" sagt die namentlich nicht genannte Frau: "Ich glaube, Shirehall gibt es gar nicht".
Im Rahmen einer Recherche zum Thema "Wem gehört Berlin?" hätten sich immer mehr Berliner mit ähnlichen Fällen bei der Redaktion gemeldet. Immer wieder seien Mieter auf Firmen aus Straßburg gestoßen, mit unbekannten Kontaktdaten und keinem auffindbaren Eigentümer. Das einzig Auffällige: Alle diese Firmen haben einen Briefkasten an der gleichen Adresse.
In Berlin kennt sie kaum jemand - und doch gehört ihr ein großer Teil der Stadt. Die britische Milliardärsfamilie Pears hat still und heimlich tausende Wohnungen in der Bundeshauptstadt aufgekauft. Dank eines komplizierten Firmengeflechts fallen dafür kaum Steuern an.
Über den Fall berichtet der "Tagesspiegel". Erste Hinweise auf ein Firmengeflecht seien demnach aufgetaucht, als eine Mieterin sich über ein Loch im Dach beschweren wollte und keine Kontaktdaten vom Eigentümer, einer luxemburgischen Firma namens "Shirehall Properties", fand. Gegenüber dem "Tagesspiegel" sagt die namentlich nicht genannte Frau: "Ich glaube, Shirehall gibt es gar nicht".
Im Rahmen einer Recherche zum Thema "Wem gehört Berlin?" hätten sich immer mehr Berliner mit ähnlichen Fällen bei der Redaktion gemeldet. Immer wieder seien Mieter auf Firmen aus Straßburg gestoßen, mit unbekannten Kontaktdaten und keinem auffindbaren Eigentümer. Das einzig Auffällige: Alle diese Firmen haben einen Briefkasten an der gleichen Adresse.
vIn Berlin kennt sie kaum jemand - und doch gehört ihr ein großer Teil der Stadt. Die britische Milliardärsfamilie Pears hat still und heimlich tausende Wohnungen in der Bundeshauptstadt aufgekauft. Dank eines komplizierten Firmengeflechts fallen dafür kaum Steuern an.
Über den Fall berichtet der "Tagesspiegel". Erste Hinweise auf ein Firmengeflecht seien demnach aufgetaucht, als eine Mieterin sich über ein Loch im Dach beschweren wollte und keine Kontaktdaten vom Eigentümer, einer luxemburgischen Firma namens "Shirehall Properties", fand. Gegenüber dem "Tagesspiegel" sagt die namentlich nicht genannte Frau: "Ich glaube, Shirehall gibt es gar nicht".
Im Rahmen einer Recherche zum Thema "Wem gehört Berlin?" hätten sich immer mehr Berliner mit ähnlichen Fällen bei der Redaktion gemeldet. Immer wieder seien Mieter auf Firmen aus Straßburg gestoßen, mit unbekannten Kontaktdaten und keinem auffindbaren Eigentümer. Das einzig Auffällige: Alle diese Firmen haben einen Briefkasten an der gleichen Adresse.