27. Januar 2012   Themen

Kinderarmut, eine Folge von Hartz IV und dem neuen Jobwunder = Lohndumping

Sparen, verzichten, einschränken
ein Artikel aus: Caritas de

Einmal arm, immer arm. Vielen Kindern aus Familien mit geringem Einkommen droht das gleiche Schicksal wie ihren Eltern. Sie können ihr Potenzial nicht abrufen, weil sie dazu nie die Chance bekommen.

Bereits im Vorschulalter sind ungleiche Lebenschancen von Kindern erkennbar. Rund 40 Prozent der Kinder aus armen Haushalten weisen Mängel in der Grundversorgung auf. Sie leben in zu engen Wohnungen, tragen alte oder kaputte Kleidung und kommen ohne Frühstück in den Kindergarten. Bis zum Ende der Grundschulzeit sind sogar 52 Prozent der armen Kinder von dieser Unterversorgung betroffen.
Während der Entwicklungsverlauf der besser gestellten Kinder stetig nach oben zeigt, verlieren benachteiligte Kinder häufig den Anschluss. Je früher und je länger ein Kind mit Benachteiligungen leben muss, desto gravierender sind die Folgen für seinen Alltag und seine Zukunftschancen.

Armut in Deutschland bedeutet: Leben mit knappen Mitteln. Betroffene Familien sparen und verzichten, wo es geht. Am wenigsten bei Lebensmitteln, den Ausgaben für Schule oder Kinderkleidung. Verstärkt bei Hobbys, Kinderspielzeug oder dem Ausgehen. Der zweite Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung zeigt: Massive Einschränkungen machen diese Familien bei der Kleidung der Eltern, der Wohnungseinrichtung und den Tagesausflügen. Einen längeren Urlaub können sich die meisten nicht leisten

 

Spätfolgen sind vorprogrammiert

Kinder trifft dies besonders hart. Sie leiden darunter, wenn - trotz guter Haushaltsführung - ab dem 20. des Monats das Essen aus Nudeln und Weißbrot besteht, wenn Schulausflüge kaum zu finanzieren sind, kein Geld für Vereinsbeiträge da ist und das eigene Zimmer ein Traum bleibt. Sie leiden aber auch darunter, wenn ihre Eltern - aus welchen Gründen auch immer - keine Zeit für sie haben. Die Unterversorgung im materiellen und immateriellen Bereich hat Folgen für ihr ganzes Leben. Auch die Gesundheit leidet bei armen Kindern.

 

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