19. Juni 2020   Themen

Corona: Ansteckung durch unzumutbare Arbeitsplätze/Unterkünfte in der Fleischindustrie

Kommentar Roswitha Engelke: Nach den jüngsten Corona-Fällen in einem Zerlegebetrieb in Dissen (Landkreis Osnabrück) hat Niedersachsen reagiert. In der Lebensmittelindustrie muß nicht auf Corona-Fälle reagiert werden, Präventivmaßnahmen wie Kontrollen der Arbeitsplätze und der Unterkünfte der Arbeitnehmer sind von Nöten!

Die ArbeitnehmerInnen leben eingepfercht in Sammelunterkünften ohne ausreichenden Abstand  und werden bis zur Erschöfung ausgebeutet. Bürger werden mit 1000 Euro Bußgeld bestraft wegen Eisessens auf der Parkbank. Mit welcher Strafe wird ein Konzern belegt, der seine Beschäftigten und deren Umgebung sträflichst gefährdet? Wer kommt für die Folgeschäden auf?

Beitrag: Sahra Wagenknecht

Vor einigen Wochen steckten sich hunderte Beschäftigte in deutschen Schlachthöfen mit dem Coronavirus an.

Es gab zahlreiche Medienberichte, die Politik bestellte die Fleischkonzerne ein, die katastrophalen Arbeitsbedingungen sollten verbessert, Missstände abgestellt werden. Und jetzt: wieder ein Massenausbruch bei einem Tönnies Schlachtbetrieb. Über 600 Beschäftigte haben sich bereits infiziert, Tausende müssen in Quarantäne, Schulen und Kitas in Gütersloh werden wieder geschlossen.


Es reicht nicht, wenn die Bundesregierung Werkverträge in der Fleischindustrie verbietet – zumal das Verbot erst ab 2021 gelten soll.

Die Menschen werden immer noch wie Arbeitssklaven behandelt, in Sammelunterkünften ohne ausreichenden Schutz und Abstand eingepfercht und bis zur Erschöpfung ausgebeutet.

Bis zu 30.000 Schweine hat Tönnies allein in Rhea-Wiedenbrück bei Gütersloh geschlachtet - pro Tag! Kein Wunder, dass sich in einem solchen Umfeld, wo über tausend Arbeiter dicht an dicht an Fließbändern stehen, das Virus einfach ausbreiten kann. Die skandalösen Zustände in deutschen Schlachthöfen sind schon seit Jahren bekannt. Die Politik muss für mehr Kontrollen und harte Strafen sorgen.

Das “Schweinesystem” von Tönnies, das auf moderner Arbeitssklaverei und massenhafter Tierquälerei basiert und damit unser aller Gesundheit gefährdet, gehört abgeschafft!
7000 Menschen unter Quarantäne: Tönnies stoppt Schlachtbetrieb nach Corona-Ausbruch mit über 600 Infizierten  (Tagesspiegel)


Suche

 
 
 

Rosa Luxemburg Stiftung

 

Besucherzähler

Heute11
Gestern7
Woche36
Monat131
Insgesamt88044
 

Anmeldung