03. Juli 2020   Themen

Berlin - Protestaktion der Schausteller

Die Existenz von mehr als 5000 Familienunternehmen der Branche ist bedroht

Schausteller und Kirmes-Betreiber aus ganz Deutschland haben am Donnerstag in Berlin für eine Erleichterung der Corona-Einschränkungen demonstriert.

Der Bundestagsabgeordnete Diether Dehm von Die Linke zeigte sich mit der Protestaktion solidarisch.

Rund 1.600 Teilnehmer protestierten gegen den Lockdown ihrer Branche am Brandenburger Tor. Die Schausteller sorgten auch mit einem Auto- und LKW-Korso für Aufmerksamkeit.

Der Protest richtete sich vor allem gegen das Verbot von Großveranstaltungen, welches noch bis mindestens Ende Oktober gelten soll. Das würde die Existenz von mehr als 5000 Familienunternehmen bedrohen, beklagten die Schausteller.

Der Linken-Politiker Diether Dehm nahm ebenfalls an der Kundgebung teil und äußerte sich zu den Forderungen der Schausteller.

Es werde viel an Sonntagsreden gehalten, so Dehm, und wenn es darauf ankomme, fehle gerade den kleinen und mittleren Unternehmern das Geld. Sie würden dann auf Darlehen oder Kurzarbeitergeld hingewiesen – das helfe ihnen aber gar nicht, kritisierte er.

„Wofür wir sorgen müssen, ist, dass es bald wieder einen kulturellen Betrieb gibt. Und zur Kultur gehören auch die Schausteller, gehören diese wunderbaren Feste. Und wer das der Bevölkerung wegnimmt, macht einen Einschnitt, der manchmal schlimmer ist als das Stilllegen einer Oper“, sagte Dehm am Rande der Kundgebung.

Die Schausteller argumentierten außerdem, dass das Verbot von Großveranstaltungen bis mindestens Ende Oktober faktisch einem Berufsausübungsverbot gleichkomme. Wenn etwa Cafés, Biergärten und Restaurants wieder öffnen dürften, sollte auch das Kirmesgeschäft unter freiem Himmel und an frischer Luft wieder erlaubt sein, forderten sie. (mka/gs/sna)



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