Doch da die Politik der Tarifflucht von Unternehmen tatenlos zugesehen hat, arbeitet heute nur noch jeder zweite Beschäftigte unter dem Schutz eines Tarifvertrags, in Ostdeutschland sogar noch weniger. Das Ergebnis spüren Millionen Menschen in ihrem Portemonnaie, denn in Betrieben ohne Tarifbindung erhält man für die gleiche Tätigkeit jeden Monat rund 844 Euro brutto weniger.

 

Wie der DGB auf Basis von Daten des Statistischen Bundesamtes errechnet hat, hätten die Beschäftigten in Deutschland bei einer flächendeckenden Tarifbindung rund 60 Milliarden Euro mehr zur Verfügung, in die Sozialversicherungen würden jedes Jahr 43 Milliarden Euro mehr fließen, außerdem kämen dem Staat über die Einkommenssteuer 27 Milliarden Euro an Mehreinnahmen zugute.

 

Ich finde: Die Politik muss Lohndumping und Tarifflucht endlich einen Riegel vorschieben und für eine flächendeckende Tarifbindung sorgen - im Interesse der Beschäftigten, der Rentnerinnen und Rentner und aller, die auf eine gute Infrastruktur, gute Krankenhäuser und menschenwürdige Pflege angewiesen sind!