26. Juni 2019   Themen

Wanderarbeiter schuften mit Frau und Kind für Nutella - "der Morgen macht den Tag" ...

Beitrag: Roswitha Engelke

Kinderarbeit in der Türkei 60-Stunden-Woche für Ferrero statt Schulunterricht

Rund 70 Prozent des Haselnussbedarfs weltweit wird von Farmen an der türkischen Schwarzmeerküste gedeckt. Unternehmen wie Ferrero und Nestle beziehen von dort Massen an Nüssen für Nutella, Müsli und Schokoriegel.

Für viele Kinder in der Türkei beginnt der Morgen nicht mit einem frischen knackigen Brötchen dick mit Nutella bestrichen sondern mit harter Arbeit in sengender Sonne. Viele dieser Kinder sind nicht älter als 10 Jahre und sie schuften, damit unsere Kinder oder wir ein leckeres Frühstück haben. Diese Kinder arbeiten im Akkord, sieben Tage in der Woche. Der Arbeitstag beginnt früh morgens, es muss schnell gehen, die Erntezeit ist nur wenige Wochen lang und beginnt im August.

Globale Marken wie Nutella, Rocher, tictac oder Kinderschokolade haben das Unternehmen Ferrero international erfolgreich gemacht.

Kalkınma Atölyes: Genau, wie wir bereits in unseren Berichten über Nestlé auf die Missstände auf den Kakaoplantagen aufmerksam gemacht haben, gilt dieses auch für Ferrero.
Das Familienunternehmen aus Italien behauptete sich als viertgrößter Schoko-Hersteller der Welt – hinter Mondelez, Mars und Nestlé.

 

Der aktuelle Bericht der türkischen NGO Kalkınma Atölyesi sagt aus,

(zu finden auf der Site Globale Evolution, unter dem Beitrag "Kinderalbtraum Ferrero"),

dass zum Beispiel mehr als die Hälfte aller Kinder, die in den Camps für Wanderarbeiter leben und arbeiten, von Darmparasiten betroffen sind. Nur ein Drittel hat Zugang zu sauberem Trinkwasser. Arbeitsunfälle an den steilen Berghängen sind das größte Risiko für die Kinder, an zweiter Stelle stehen Verletzungen durch Bisse von Schlangen und Skorpionen.

 

Proteste gegen Ferrero und Nestle gegen Kinderarbeit gibt es schon länger

Kinderarbeit: Sklaven der Königsnuss
Rocher, Duplo und Hanuta füllen viele Gabenteller in Deutschland. Den Preis zahlen Kinderarbeiter in türkischen Haselnussplantagen.

Greenpeace: Nutella ist "schmutzige Schokolade" von Miriam Sahli-Fülbeck

Das Greenpeace-Magazin prangert in seiner Online-Ausgabe den Süßwarenhersteller Ferrero an: Dessen Brotaufstrich bezeichnet die Redaktion der Umweltschutzorganisation als "schmutzige Schokolade".

Firmen-Chef Giovanni Ferrero ist der reichste Mann Italiens, sein Vermögen wird auf 19 Milliarden Euro geschätzt. Vermutlich schickt er seine beiden Söhne nicht zur Erntearbeit in die Türkei.

Die Reaktion auf  weltweite Proteste ist so interessant wie katastrophal:

Nach den andauernden Vorwürfen zur Kinderarbeit folgt nun, dass syrische Flüchtlinge unter menschenunwürdigen Bedingungen auf den Feldern ausgebeutet würden. Zunehmend müssen mehr und mehr Syrer in der Türkei für Dumping-Löhne schuften. Das ist zwar verboten, aber das Gros der Flüchtlinge wird vom Staat nicht unterstützt und lebt in tiefster Armut

 

Aber nicht nur die Schokoladenindustrie lebt von Kinderarbeit!

 

 

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