Gazprom hält Deutschland zum Narren - zur Freude von RWE AG. - EnBW AG. - E. ON SE. - Vattenfall
Beitrag: Dipl.-Ing Ulrich Engelke
Wie der russische Energiekonzern Gazprom am Montag mitteilte, werde man den Betrieb einer weiteren Siemens-Turbine einstellen müssen, dem zufolge wird damit die Erdgasversorgung über die Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 von Russland auf 20 Prozent ihrer Maximalkapazität reduziert.
Technisch nachvollziehbar ist die Halbierung von 40% auf 20% durch den Wegfall einer Turbine von zweien nicht.
Reibungsverluste in Rohrleitungen verhalten sich quadratisch zu Fließmenge. Eine Senkung auf die Hälfte verringert die Reibung auf ein Viertel. Andererseits haben Turbinen Kennlinien, aus denen abgelesen werden kann, dass die Förderleistung sich umgekehrt zu den Reibungsverlusten verhält und ansteigt. Technisch nachvollziehbar wäre also eine Senkung auf so geschätzt 25% bis 30%. Auch die 40% sind bereits nicht technisch nachvollziehbar. Zwei Turbinen hätten bei nur einem Reibungsverlust von 0,16 (40% im Quadrat) erheblich mehr gefördert, vielleicht 50 bis 55%. Präzise gesagt wären in die Kennlinien der Turbinen die Kennlinie des Reibungsverlustes einzuzeichnen. Der Schnittpunkt würde den Arbeitspunkt liefern.
Die hohe Senkung ist also gewollt und definitiv vollumfänglich nicht technisch bedingt. Es ist konkret blödsinnig, bei 5 Turbinen jeweils 20% Fördermenge anzunehmen und dies bei 4 Turbinen mit je 20% (=80%) einfach so linear zu interpolieren. Jedem Ingenieur mit Kenntnissen der Strömungsmechanik und dem Verhalten von Druckerhöhern krempeln sich da die Fußnägel um.
Gazprom verarscht Deutschland ganz konkret zur Freude der oben genannten Energieversorger!