03. August 2022   Themen

Gazprom: Turbinenrückgabe für Nord Stream 1 aufgrund von Sanktionen und Siemens-Aktionen unmöglich / Altkanzler Schröders Besuch in Russland

Die Rückkehr eines Gasturbinenmotors in die Nord Stream-Anfangsstation ist aufgrund des Vorgehens von Siemens im Zusammenhang mit den aktuellen antirussischen Sanktionen nicht möglich, so Gazprom. In der Erklärung teilte das russische Unternehmen mit.

"Die Sanktionsregelungen Kanadas, der EU und Großbritanniens sowie die Unvereinbarkeit der aktuellen Situation mit den derzeitigen vertraglichen Verpflichtungen von Siemens machen die Lieferung des Triebwerks 073 an die Verdichterstation Portowaja unmöglich."

Gazprom hatte zuvor erklärt, dass die Route für den Transport des Gasturbinenmotors für Nord Stream 1 aus Kanada geändert worden sei und die Anlage von neuen Sanktionen bedroht sei. Der Grund dafür war, dass das Triebwerk von Kanada nicht direkt nach Russland, sondern nach Deutschland gebracht wurde (womit Gazprom nicht einverstanden war). Um das überholte Triebwerk abnehmen zu können, benötigt das Unternehmen nun nicht nur Garantien von Kanada, sondern auch von der EU und dem Vereinigten Königreich, dass keine Sanktionen verhängt werden. (Quelle: RTDeutsch)

Altkanzler Schröder bestätigt  Treffen mit Putin und will Inbetriebnahme von Nord Stream 2

Stand: 03.08.2022  Gerhard Schröder und Wladimir Putin haben sich erneut getroffen. Der Altkanzler bestätigte ein Treffen in der vergangenen Woche. Der Kreml wolle eine Verhandlungslösung, sagte er, doch im Westen geschehe nicht genug dafür. Zudem warb Schröder für Gaslieferungen über Nord Stream 2. Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) hat ein weiteres Zusammentreffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putinbestätigt. „Die gute Nachricht heißt: Der Kreml will eine Verhandlungslösung“, sagte er als Fazit des Treffens dem Magazin „Stern“.

Schröder war vergangene Woche in Moskau. Ein erster Erfolg sei das Getreideabkommen. „Vielleicht kann man das langsam zu einem Waffenstillstand ausbauen“, sagte der Altkanzler in dem am Mittwoch veröffentlichten Interview. Schröder hält es für „abwegig“, dass die Ukraine die Krim militärisch wieder zurückerobere.

Beim Thema Nato-Mitgliedschaft habe selbst der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj gesagt, „dass es eine Alternative gebe, etwa eine bewaffnete Neutralität für die Ukraine, ohne Nato-Mitgliedschaft, wie Österreich“.

„Komplizierter“ sei es mit Blick auf den Donbass im umkämpften Osten der Ukraine. „Dazu wird man eine Lösung nach dem Schweizer Kantonsmodell finden müssen“, sagte Schröder weiter. Er als Privatperson könne den Konflikt nicht beenden, selbst wenn er die eine oder andere Möglichkeit habe, „ein paar Gedanken mit den handelnden Personen zu teilen“. Daher finde er gut, dass der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan eine Vermittlung versucht habe.

"Die Einkreisungsängste Russlands, die aus der Geschichte gespeist sind", so Schröder, "haben ja leider auch ihre Berechtigung".

Auch zu den vom Energiekonzern Gazprom gedrosselten Lieferungen äußerte sich Schröder, Wie zuvor der Kreml machte Schröder den Konzern Siemens für die ausbleibenden Gaslieferungen verantwortlich und warb für eine Inbetriebnahme der Pipeline Nord Stream 2. Nord Stream 2 „ist fertig“, sagte der Altkanzler. „Wenn es wirklich eng wird, gibt es diese Pipeline, und mit beiden Nord-Stream-Pipelines gäbe es kein Versorgungsproblem für die deutsche Industrie und die deutschen Haushalte.“

Einen von der Bundesregierung gewünschten Bruch mit dem russischen Präsidenten lehnte er ab. Er habe Entscheidungen getroffen und stehe dazu. (Quelle Welt)

 

 

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