14. Oktober 2022   Themen

Deutsche Unternehmer ziehen auf die Straßen: "Keine Waffenlieferungen und Nord Stream öffnen"

Quelle: RTDeutsch

Der deutsche Mittelstand ist weltbekannt als der Motor der deutschen Wirtschaftskraft. Nie seit dem Zweiten Weltkrieg hat er sich derart in der Krise gesehen wie dieser Tage. Auf Grund des in diesem Jahr eskalierten Sanktionskrieges gegen Russland und die damit ausbleibenden russischen Energielieferungen ist die Energie knapp, und die Preise schießen in die Höhe. Dabei gilt es als offenes Geheimnis, dass Deutschlands Wohlstand auch darauf aufbaute, dass es bisher sehr günstige Energie aus Russland bezog.

Seit Monaten kommt es bundesweit zu breiten und regelmäßigen Protesten gegen die Regierungspolitik und gegen die Russland-Sanktionen. Moskau bot bereits mehrfach an, "sofort" die Gas-Lieferungen wiederaufzunehmen. Doch die Bundesregierung weigert sich und hält an ihrem Kurs fest.

Zahlreiche Unternehmen sehen sich auf Grund der gestiegenen Energiepreise am Rande der Insolvenz. Privathaushalte kommen in Schwierigkeiten, die Kosten zu tragen. Die Lage spitzt sich seit Monaten zu, die Behörden rechnen bereits mit einem sogenannten "heißen Herbst" der Aufstände und Proteste. Außenministerin Annalena Baerbock hatte Ende August aber betont, dass die Sanktionen gegen Russland bestehen bleiben werden, auch wenn es zu solchen Protesten kommen sollte.

Oberlausitz: Hunderte Firmen demonstrieren gegen hohe Energiepreise

Mehrere Hundert Firmenbesitzer haben in der Region um Zittau einen Protest gegen die hohen Energiepreise organisiert. Sie fuhren mit einem Korso bestehend aus PKWs und Lastwagen entlang den Bundesstraßen 96 und 178. Die Kolonne der Fahrzeuge erstreckte sich über mehrere Kilometer. Insgesamt sollen sich rund 700 Fahrzeuge beteiligt haben.

Unternehmen aus der Oberlausitz, darunter Bauunternehmen, Handwerker sowie kleine und mittlere Unternehmen, riefen zu der Demonstration auf. Die Organisatoren erklärten, dass Tausende von Existenzen aufgrund der explodierenden Kosten gefährdet seien. Viele Aufträge würden durch die Krise verloren gehen. Der Oberbürgermeister von Zittau, Thomas Zenker, unterstützte die Aktion und bezeichnete den Protest als völlig berechtigten Hilferuf.

34,5 Prozent: Preisanstieg bei Agrarprodukten beschleunigt sich

Der Anstieg der Erzeugerpreise für landwirtschaftliche Produkte hat sich im August beschleunigt. Die Preise lagen um 34,5 Prozent höher als im August 2021, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Im Juli hatte die Jahresveränderungsrate bei 33,4 Prozent gelegen und im Juni bei 33,9 Prozent. Gegenüber dem Vormonat stiegen die Preise im August um 2,1 Prozent.

Der Preisanstieg bei pflanzlichen Produkten um 21,4 Prozent ist nach Angaben der Statistiker erneut vor allem auf die Getreidepreise zurückzuführen. Getreide war auf der ersten Handelsstufe um 39,7 Prozent teurer als ein Jahr zuvor. Speisekartoffeln verteuerten sich um 23,0 Prozent. Die Erzeugerpreise für Obst sanken um neun Prozent.

 

 

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