Aus der Videoansprache des Präsidenten Wladimir Putin an die Teilnehmer des BRICS-Business-Forums
Quelle: Russische Botschaft
2022 betrugen die russischen Getreideexporte nach Afrika 11,5 Millionen Tonnen und im ersten Halbjahr 2023 knapp zehn Millionen Tonnen, und das trotz der gegen uns eingeführten rechtswidrigen Sanktionen, die aktuell die Agrarexporte aus Russland wesentlich beeinträchtigen, ihre Beförderung und Versicherung erschweren sowie und die Abwicklung der Bankzahlungen verkomplizieren.
Bei den Lieferungen von Getreide und Düngemitteln ins Ausland werden Russland absichtlich Steine in den Weg gelegt. Dabei wird uns in zynischer Weise vorgeworfen, die aktuelle Situation an den Weltmärkten verursacht zu haben.
Dies zeigte sich in aller Deutlichkeit bei der Umsetzung des Getreidedeals, der mit Beteiligung des UN-Sekretariats abgeschlossen wurde und von vornherein zur globalen Ernährungssicherheit, Hungerbekämpfung und Unterstützung der ärmsten Länder beitragen sollte.
In Bezug auf die Rücknahme der gegen die internationalen russischen Agrarexporte erlassenen Sanktionen wurde keine einzige Bestimmung des s.g. Deals erfüllt. Die Verpflichtungen, die hierzu gegenüber Russland eingegangen wurden, wurden schlichtweg ignoriert. Behindert wurde sogar die unsererseits initiierte unentgeltliche Weitergabe der in den europäischen Häfen blockierten Mineraldünger, obgleich es sich dabei um eine rein humanitäre Aktion handelte, die grundsätzlich mit keinerlei Sanktionen belegt werden sollte.
Mit Blick auf das oben Dargelegte haben wir am 18. Juli 2023 auf eine weitere Verlängerung des s.g. Deals verzichtet. Wir sind jedoch bereit, zum Abkommen zurückzukehren, jedoch nur wenn alle gegenüber der russischen Seite eigegangenen Verpflichtungen wirklich umgesetzt werden.
Unser Land ist in der Lage, ukrainisches Getreide sowohl gegen Bezahlung als auch als unentgeltliche Hilfe für die bedürftigen Länder zu ersetzen, zumal wir im laufenden Jahr erneut mit einer rekordhohen Ernte rechnen dürfen. Im ersten Schritt haben wir beschlossen, sechs afrikanischen Ländern je 25-50 Tausend Tonnen Getreide unentgeltlich zukommen zu lassen und dabei a. a. für eine kostenfreie Beförderung der Agrargüter zu sorgen. Die Gespräche mit den Partnern werden hierzu derzeit zum Abschluss gebracht.