03. Mai 2016   Aktuell

Was hat denn die AfD gegen die "68iger"?

Kommentar von Marianne Kristin Boese SWR zum Bundesparteitag der AfD

Beitrag: Roswitha Engelke, 03.05.2016

Wider das "links-rot-grün versiffte 68ziger"-Land.  Auf dem Bundesparteitag in Stuttgart positionierte sich die AfD am Wochenende für die Bundestagswahl 2017. Die angebotenen Alternativen sind: Ausgrenzung, Abschottung & Angstmache. - 

 

Das Grundsatzprogramm ist im Internet zu finden.


Etwas Aufklärung für die Damen und Herren der alternativlosesten  Partei Deutschlands

Die verschiedenen weltweiten Strömungen, welche seit Mitte der 60er Jahre gegen die überkommenen politischen, kulturellen und sozialen Verhältnisse und Normen protestierten, werden heute allgemein unter dem Begriff der "68er-Bewegung" zusammengefasst.
Eindeutig im Vordergrund stand die Rezeption bereits vorhandener Theorietraditionen, vornehmlich marxistischer Couleur. Der Marxismus, die Psychoanalyse, die analytische Sozialpsychologie, die Kapitalismus-, die Klassen- und die Imperialismustheorie galt es wieder aufzugreifen, zu überprüfen und nach einer Unterbrechung von Jahrzehnten erneut einzubringen.

Somit handelt es sich bei der Protestbewegung der sechziger Jahre nicht um eine Rebellion aus Armut oder sozialer Benachteiligung, sondern um das Aufbegehren von Mitgliedern des Bildungsbürgertums bzw. der Mittelschicht, die sich in ihren Aktionen weniger von ökonomischen und unmittelbaren materiellen Interessen als von mora-lischen und ideologischen Betrachtungen leiten ließen.

Drei grundlegende Kritiken waren es, die den Kanon an neugewonnenen Überzeugungen bestimmten:

der Antikapitalismus, der Antifaschismus und der Antiimperialismus.

  • Die erste Kritik richtete sich gegen eine auf Ausbeutung und sozialer Ungerechtigkeit basierende Wirtschaftsordnung,
  • die zweite gegen die Nichtauseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit und
  • die dritte gegen die Unterjochung der Länder der Dritten Welt durch die der Ersten und Zweiten.

Es ist schön, dass die AfD sich daran erinnert.

 

Ich liebe Politiker auf Wahlplakaten: tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen! (Ein Spontispruch der 68iger)

 http://www.stuttgarter-nachrichten.de/media.media.d7307c15-ebcc-486d-828a-d52805f719ba.normalized.jpeg

 

"Konservativ, reaktionär, nationalistisch, rechtspopulistisch", so charakterisiert Katja Kipping die AfD, die am vergangenen Wochenende in Stuttgart ihren Programmparteitag veranstaltete.

Angesichts der antiislamischen Ausfälle der AfD forderte Christine Buchholz eine Verteidigung der im Grundgesetz festgeschriebenen Religionsfreiheit.

Zuvor hatte Jan Korte von der Großen Koalition verlangt, den "AfD-Ähnlichkeitswettbewerb" endlich zu beenden.

Wer sich alternativ nennt sollte Alternativen bringen und nicht 71 Jahre alte Hasstiraden die zu einem Weltkrieg und zu einem Holocaust geführt haben, der Millionen von Menschen gemeuchelt hat.

 

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