08. September 2011   Aktuell

Entschädigung für Heimkinder

Protest zahlt sich aus!“ sagt Heidrun Dittrich, MdB, Fraktion DIE LINKE. erfreut: „Nach massiven Protesten vonseiten der Opferverbände und der Partei DIE LINKE. hat nun die Regierung ihr Vorhaben, die ehemaligen Heimkinder zulasten der Kinder- und Jugendhilfe zu entschädigen, zurückgenommen. Das ist ein Erfolg!“ Der Plan der Bundesregierung, den Anteil des Bundes in der Höhe von 40 Mio. € für den Entschädigungsfonds aus dem Kinder- und Jugendhilfeplan für das Jahr 2012 zu entnehmen, ist gestoppt, der Fonds wird nun aus dem regulären Haushalt finanziert.
„Die berechtigte Entschädigung der von Heimerziehung Betroffenen muss nun umgehend im Sinne der Betroffenen im Rahmen eines Opferentschädigungsgesetzes umgesetzt werden“, so Dittrich weiter.
„Die Heime damals waren chronisch unterfinanziert und haben zur Deckung der eigenen Kosten ihre Schutzbefohlenen an Firmen zur Zwangsarbeit abgegeben“, kritisiert Dittrich. „Diesem „System Heimerziehung“ - einem System von Misshandlungen, Arbeitszwang und Foltermethoden - waren die Kinder, unter Kenntnis der Behörden und ohne die Möglichkeit ihre Rechte einzuklagen, schutzlos ausgeliefert.“
DIE LINKE. fordert daher in ihrem Antrag, die pauschale Entschädigung aller ehemaligen Heimkinder über ein Opferentschädigungsgesetz unabhängig von aktuell noch vorhandenen Folgeschäden (DS 17/6093)

Zudem kritisiert DIE LINKE. die als Fonds angelegten Entschädigungssumme von 120 Mio.€ als zu gering.
20 Mio. € sollen in einen Rentenfonds für Betroffene fließen.
100 Mio. € sollen als Ausgleichszahlungen für Folgeschäden zur Verfügung stehen - für Therapien und Traumabehandlungen. „Das sind Krankenkassenleistungen“, so Heidrun Dittrich. Opferverbände fordern, ähnlich wie bei den Opfern sexuellen Missbrauchs, eine monatliche Zusatzrente von 300 € oder einmalig 54.000 €. „Wir haben es mit ca. 800.000 Betroffenen zu tun. Die Entschädigungssumme für die einzelnen Betroffenen wäre bei Deckelung der Summe lächerlich“, folgert Dittrich.

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