Straßenschlachten in der Türkei
04.06.201 der Standard.at: Reportage aus der Türkei
Istanbul/Ankara/Brüssel - Der Präsident des Europaparlaments, Martin Schulz, hält den Umgang der türkischen Regierung mit Demonstranten für unvereinbar mit einer EU-Mitgliedschaft.
"Um Mitglied der EU zu werden, muss man demokratische Standards einhalten. Wir sehen: Dazu ist er in ganz bestimmten Momenten nicht bereit", sagte der deutsche Sozialdemokrat am Dienstag im ARD-"Morgenmagazin" über den türkischen Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan.
In der Türkei protestieren seit Tagen Menschen gegen die islamisch-konservative Regierung. Dabei kam es zu Straßenkämpfen mit der Polizei, zwei Menschen starben. Das harte Vorgehen der Sicherheitskräfte wurde international kritisiert. Foto: a.p.BZ Berlin
Schulz forderte eine klare Position der EU: "Wir müssen einfach auf die Regierung aus Europa den Druck aufrechterhalten zu sagen: Wenn du mit uns verhandeln willst, wenn du zu dieser demokratischen Staatengemeinschaft gehören willst, dann kannst du nicht deine Demonstranten niederknüppeln." (APA, 4.6.2013)
Foto: a.p. H. Stavrakis
"Wir wollen leben, so wie wir wollen!"
Im Istanbuler Stadtteil Besiktas sind die nächtlichen Straßenschlachten mit der Polizei Routine geworden. Alles spitzt sich auf den türkischen Premier zu. Die Menge will Erdogans Rücktritt.