17. November 2014   Aktuell

EU-Verteidigungspolitik ist eine Gefahr für den Weltfrieden

 

Anfang des Monats haben die zwei GUE/NGL-Abgeordnete Sabine Lösing und Javier
Couso an der fünften interparlamentarischen Versammlung zur Gemeinsamen Außen-,
Sicherheits- und Verteidigungspolitik (GASP/GSVP) in Rom teilgenommen.

"Wir sind hochgradig besorgt über den Kurs, den die EU eingeschlagen hat!", sagte die
deutsche EU-Abgeordnete und Vizepräsidentin des Sicherheit- und
Verteidigungsunterausschusses Sabine Lösing. "Seitdem der Lissabon-Vertrag angenommen
wurde, hat die Verwendung militärischer Mittel in exponentieller Weise zugenommen. Die
EU-Außenpolitik wird immer interventionistischer."
Sabine Lösing weiter: "Die desaströsen Auswirkungen der militärischen Interventionen in
Jugoslawien, Irak, Libyen, Mali, DR Kongo und Somalia beweisen, dass diese Politik falsch
ist. Da Armut nachweislich eine der Hauptursachen für gewalttätige Konflikte ist, wäre eine
erfolgreichere Herangehensweise endlich abzurüsten und die frei werdenden Mittel in die
Entwicklungspolitik und die Armutsbekämpfung zu investieren."
Zur neunen Hohen Beauftragten für Außenpolitik Federica Mogherini erklärte Sabine
Lösing, dass es "leider keine Anhaltspunkte dafür gibt, dass die neue EU-Topdiplomatin mit
dem derzeitigen Status quo brechen will, der militärische Interventionen als akzeptablen Teil
der Außenpolitik betrachtet."
"Wieder einmal hat die EU - in diesem Fall ihre parlamentarischen Vertreter - eine günstige
Gelegenheit verstreichen lassen, um die US-Verteidigungspolitik zu verurteilen!",
kommentierte der spanische EU-Abgeordnete Javier Couso, Vizepräsident des Auswärtigen
Ausschuss. "Das Beschwören der sogenannten 'besonderen transatlantischen Beziehung' dient
in Wirklichkeit nur dazu, die Vorherrschaft US-amerikanischer geostrategischer Interessen
über die EU-Außenpolitik zu verschleiern."
Javier Couso weiter: "Europa sollte in Nahost Stabilität und nicht Chaos fördern. Statt die
Beziehungen zu den Nachbarstaaten zu verschlechtern, sollte es positive Beziehungen zu
ihnen aufbauen. Nur eine unabhängige EU-Außenpolitik könnte dafür sorgen, dass Frieden
und Menschenrechte - wahrhaftige europäische Werte - sich gegen Kriegstreiberei und
aggressiven Expansionismus durchsetzen, die die Werte des amerikanischen Staates bilden. "
Sabine Lösing und Javier Couso erklärten, dass sie die Schlussfolgerungen der
interparlamentarischen Konferenz nicht unterstützen.
Übersetzung aus dem Englischen
Brüssel, den 17.11.2014


 

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