Wird Podemos Spaniens Syriza?
Beitrag Roswitha Engelke
Linksruck in Madrid
Die konservative Volkspartei (PP) des spanischen Ministerpräsidenten Mariano Rajoy hat ein halbes Jahr vor der Parlamentswahl einen schweren Rückschlag erlitten. Mit einem Ergebnis von 27 Prozent sind sie jedoch noch immer die stärkste Partei Spaniens. Die oppositionellen Sozialisten bestritten mit 25 Prozent den zweiten Platz. Somit kamen die beiden traditionellen Regierungsparteien auf mehr als die Hälfte der Stimmen. Bei den mit Spannung erwarteten Regional- und Kommunalwahlen musste die Regierungspartei jedoch kräftige Einbußen hinnehmen.
Die Linkspartei Podemos erringt Erfolge in den Millionenstädten Madrid und Barcelona
Die Konservativen laufen Gefahr, in mehreren Regionen und Stadtregierungen von Koalitionen linker Parteien von der Macht verdrängt zu werden. Die neue Linkspartei Podemos (Wir können) errang in der Hauptstadt Madrid und der katalanischen Metropole Barcelona überraschende Erfolge. In Barcelona erhielt ein von Podemos unterstütztes Linksbündnis nach dem vorläufigen Endergebnis die meisten Stimmen.
In Madrid behauptete die PP sich zwar als stärkste Kraft, errang aber nur einen Sitz mehr als ein von Podemos angeführtes Bündnis. Damit haben die linken Parteien die Chance, der PP erstmals seit 1991 den symbolisch wichtigen Posten des Bürgermeisters der Hauptstadt abzunehmen.
Die Abstimmungen am Sonntag galten als ein wichtiger Test für die landesweite Parlamentswahl im Herbst.