11. September 2015   Aktuell

11.09.1973 CIA-Putsch in Chile

Ermordung Allendes durch die USA
11. September 2015,  von Bürgender

An diesem Tag im Jahr 1973 wurde Chiles demokratisch gewählter Präsident Salvador Allende mit tatkräftiger Unterstützung des US-Geheimdienstes CIA aus seinem Amt geputscht. 3200 chilenische Demokraten kamen im Zuge anschließender „Säuberungen“ ums Leben, Strippenzieher war US-Außenminister Henry Kissinger. Die westdeutsche Politik unterstützte Chiles blutrünstige Militärjunta, die bis 1990 mit eiserner Faust regierte.

Bereits seit dem Jahr 1963 hatte die CIA verdeckt in Chile operiert und viel Geld ausgegeben, um einen Wahlsieg Allendes zu verhindern. Nachdem die Bemühungen gescheitert waren, ging der Geheimdienst noch aggressiver vor und versuchte Unruhen im Land auszulösen und auf diese Weise die Regierung zu destabilisieren.

Chilenische Medienunternehmen, allen voran die Zeitung El Mercurio, erhielten Millionen Dollar von der CIA, um gegen Allende zu hetzen. Artikel wurden in Zeitungen platziert, neue Medienunternehmen wurden gegründet. Auch Frauen- und Studentenbewegungen wurden unterwandert.

Nachdem Richard Nixon im Jahr 1969 neuer US-Präsident wurde, rief die CIA „Project FUBELT“ ins Leben.

Project FUBELT (auch bekannt als Track II) war der Codename für geheime CIA-Operationen gegen die Präsidentschaft Allendes und im Falle eines Wahlsiegs die Förderung eines Militärputschs in Chile. Am 11. September 1998, 25 Jahre nach dem Putsch, wurden einige Dokumente dazu vom National Security Archive freigegeben, laut denen der damalige US-Außenminister Henry Kissinger sich bereits im Jahr 1970 mit CIA-Agenten getroffen haben soll, um den Putsch zu besprechen.

Am 27. Juni 1970 sagte Kissinger: „Ich sehe keinen Grund, warum wir dabei zusehen sollten wie ein Land aufgrund der Verantwortungslosigkeit des eigenen Volkes kommunistisch wird.“ Die Dokumente enthielten auch handschriftliche Anweisungen von Präsident Nixon, „einen Putsch zu unterstützen“. Kissinger befahl der CIA, weiterhin Druck auf sämtliche Schwachstellen Allendes auszuüben.

So sollte etwa eine Wirtschaftskrise in Chile ausgelöst werden.

Zahlreiche Streiks und Demonstrationen gegen die Regierung waren vor allem ab 1973 die Folge. Fuhrunternehmer, Spediteure und Minenarbeiter legten ihre Arbeit nieder. Dies war jedoch nicht unmittelbar die Folge der Unzufriedenheit von Arbeitern, sondern bedingt durch Streikgelder, die höher waren als die Löhne.

Finanziert wurde dies aus den USA. Durch die lange Dauer der Streiks herrschte Benzinmangel, öffentliche Verkehrsmittel waren stillgelegt, die Industrie konnte nicht mehr produzieren. Ein erster Putschversuch wurde am 29. Juni durchgeführt, scheiterte jedoch. Außerdem stattete die CIA eine rechtsextreme Gruppe mit Maschinengewehren und Tränengasgranaten aus, um den chilenischen Generalstabschef René Schneider zu ermorden, was glückte.

Am Morgen des 11. Septembers begann der Putsch der Streitkräfte. Der Bundesnachrichtendienst hatte zuvor von der CIA davon erfahren, ein DDR-Spion gab die Informationen an ostdeutsche Behörden weiter, welche die Regierung Allende vor den bevorstehenden Ereignissen warnte, doch war es bereits zu spät. Allende versuchte den Oberbefehlshaber Pinochet zu kontaktieren, doch erhielt keine Reaktion. Selbst der Verteidigungsminister Chiles war bereits von den Putschisten verhaftet worden.

Um 8 Uhr verlasen die Putschisten eine Erklärung, in der sie sich selbst als Militärregierung bezeichneten.
Es wurde Allende angeboten, mit seiner Familie das Land zu verlassen, was er jedoch ablehnte.

Daraufhin drohten die Putschisten mit der Bombardierung des Präsidentenpalastes La Moneda ab 11 Uhr. Allende evakuierte das Gebäude, blieb jedoch selbst mit einigen Getreuen dort. Er hielt in einem der letzten verbleibenden Radiostationen eine letzte Rede an das Volk, in der er angab, für seine Treue mit dem Leben zu bezahlen und bedankte sich bei den Arbeitern, die in der Mehrheit weiterhin hinter ihm standen, für ihre Treue.

Video: Eine Hommage an Allende zu seinem  100. Geburtstag.     Es zeigt, dass die Chilenen und die Welt  ihn nicht vergessen haben und warum er von  Kissinger durch  die CIA ermordet wurde.

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