Erdogan beharrt auf Nazi-Vorwurf
Beitrag: R. Engelke, 25.04.2017
Mit der Behauptung, die Bundesregierung unterstütze Terroristen (gemeint ist die kurdische Arbeiterbewegung PKK), indem sie ihr ein ruhiges "Hinterland" biete, unterstrich Erdogan auf 's neue seinen Nazi-Vorwurf gegen Deutschland.
Um die kurdische "Frage" der Erdogan-Regierung zu verstehen, muß man wissen, dass das kurdische Gebiet ein Rohöl-Dorado ist, um das sich nicht nur die Türkei bemüht. Das erklärt vielleicht auch Erdogans Interesse, Syriens Regierung zu entmachten. Denn die größten Erdölvorkommen Syriens liegen in den kurdisch besiedelten Gebieten des Nordostens der dortigen Dschazira-Region.
Das gesamte kurdische Siedlungsgebiet umfasst je nach Definition 440.000 bis 530.000 km² und verteilt sich auf die Staaten Türkei, Irak, Iran und Syrien.
Die Forderung der PKK nach Freiheit bzw. Selbständigkeit Kurdistans ist demnach ein "Kapital" -Problem, welches die Türkei durch ein Verbot der Bewegung und politische Verfolgung der Anhänger zu lösen gedachte.
Diese "Lösung" scheint völlig aus dem Ruder gelaufen zu sein, denn mittlerweile sieht sich jeder, der sich in der Türkei Erdogans öffentlich für die Rechte der Kurdinnen und Kurden einsetzt, dem Terrorverdacht ausgesetzt.