06. August 2018   Aktuell

Mordanschlag per Drohne auf den venezolanischen Staatschef Maduro

Beitrag: Roswitha Engelke

Eine Vermutung Maduros, dass der Anschlag von Kolumbien aus gesteuert wurde, ist nicht so abwegig, wie es uns die Medien nahe legen. 

Kolumbien: Nach dem der Friedensnobelpreisträger Santos nach zwei Regierungsperioden nicht wiedergewählt werden durfte und sich der Rechtspopulist Iván Duque gegen den Kandidaten der Linken  Gustavo Petro in der Stichwahl durchgesetzt hat werden Bedenken über den Fortgang des inneren Friedensprozesses in Kolumbien laut. Santos bekam den Friedensnobelpreis aufgrund des Friedensvertrages mit den mächtigsten Gruppen der Guerillakämpfer.

Duque, ein harter Gegner der Sozialisten, hat bereits vor der Wahl angekündigt, ehemaligen Revolutionären die Amnestie aufzukündigen.

Die Beziehungen zwischen Kolumbien, das einen kapitalistischen Hintergrund hat, und Venezuela, das eine marxistisch-leninistische Ideologie verfolgt, sind historisch angespannt.

In den letzten Jahren gingen die Spannungen hauptsächlich auf den Umgang mit den kolumbianischen Guerillatruppen zurück, die von Kolumbien als Terrorismusorganisation und von Venezuela als Volksarmee gesehen werden. Nach einer einjährigen Grenzschließung 2015, die bis in den August 2016 anhielt, kommt es zu gelegentlichen Grenzschließungen durch die venezolanische Regierung.

Trotz dieser Zwischenfälle normalisierten sich die Beziehungen zwischen den beiden Ländern unter den Präsidenten Santos und Maduro.

Linke Sozialpolitik ist nachwievor in Lateinamerika schwer zu installieren.

Linke müssen sich hier als Revolutionäre verstehen und viele Machtverhältnisse und bürgerliche Institutionen auf den Kopf stellen.

Sie mussten auch neue staatliche Institutionen nach ihren Vorstellungen aufbauen, den Staatsapparat größer und mächtiger machen – auch auf die Gefahr hin, dass dadurch ineffiziente Wasserköpfe und Quellen für Korruption entstehen.

Andernfalls wären sie gescheitert: an feudal gesonnenen Großgrundbesitzern und Oligarchen, korrupten Regionalfürsten und Amtsinhabern, nicht zuletzt an den Militärs mit ihren autoritären Gesellschaftsvorstellungen und ihrer Vergangenheit als Folterknechte

Die gegenwärtige ökonomische und soziale Situation in Venezuela ist angespannt.

Die Ursachen dafür liegen aber nicht vorrangig in Fehlern der Regierung Maduro, wie es viele Medien schreiben.

Tatsache ist:

Die venezolanischen Bourgeoise hat nie verwunden, dass Hugo Chávez ihr den Zugriff auf die Ölrente weggenommen hat, um mit Sozialprogrammen die Armut im Land zu bekämpfen.

Gegenwärtig ruft der venezolanische Unternehmerverband seine Mitglieder zu einem Stopp der Lebensmittelproduktion auf.

Dies ist eine neue Zuspitzung der Lage: Bewaffnete, unter ihnen viele bezahlte Paramilitärs aus Kolumbien, zünden Transporte an, um die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln und auch mit Medikamenten zu unterbinden. Darüber schreiben und berichten unsere Medien nichts ...

In Venezuela und im Ausland wurde der Anschlag umgehend verurteilt. Parteien, Organisationen und Persönlichkeiten des bolivarischen Lagers bekundeten, hinter dem Präsidenten zu stehen, und riefen zur Verteidigung von Frieden und Stabilität auf. Die Regierungen von El Salvador, Kuba, Nicaragua und Bolivien bekräftigten umgehend ihre Solidarität mit Maduro.

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