05. August 2018   Aktuell

Afrin Amnesty prangert Türkei für Verbrechen in Syrien an

Die türkische Regierung unter Erdogan unterstützt Rebellen im syrischen Afrin. Amnesty International beschuldigt diese, dort für Folter und Plünderungen an Zivilisten verantwortlich zu sein - und die Türkei schaue weg.

Afrin (Archiv)

Afrin (Archiv)

Donnerstag, 02.08.2018   12:07 Uhr

Die Türkei mischt seit Jahren im syrischen Bürgerkrieg mit - und ist nach Informationen von Amnesty International für schwere Menschenrechtsverletzungen in der besetzten syrischen Stadt Afrin verantwortlich.

Die Bewohner des kurdisch geprägten nordsyrischen Ortes litten unter wahllosen Festnahmen, dem Verschwindenlassen von Angehörigen, der Beschlagnahmung ihres Eigentums, Folter und Plünderungen, erklärte die Menschenrechtsorganisation.

Die Verbrechen würden von protürkischen Rebellen ausgeführt, mit denen die Türkei die Region an ihrer Grenze beim Einmarsch im Januar unter Kontrolle gebracht habe.

 

"Die Türkei ist die besetzende Macht in Afrin und damit für das Wohl der Zivilisten verantwortlich und dafür, Recht und Gesetz aufrechtzuerhalten", sagte Lynn Maalouf, die Recherchedirektorin von Amnesty im Nahen Osten.

 

Ankara ignoriere die Menschenrechtsverletzungen seiner Verbündeten, obwohl die Armee Bewohnern der Stadt zufolge vor Ort präsent sei. Teilweise hätten Rebellengruppen sogar Schulen besetzt und damit die Bildung von Tausenden Kindern gestört. Die Türkei müsse diese Verbrechen beenden.

"http://www.spiegel.de/politik/ausland/afrin-tuerkische-einheiten-und-verbuendete-zerstoeren-kurdische-symbole-a-1198695.html" title="Die neuen Herren übernehmen die Macht (18.03.2018)">Die neuen Herren übernehmen die Macht (18.03.2018) Die neuen Herren übernehmen die Macht (18.03.2018)

Im Januar waren türkische Bodentruppen in der nordsyrischen Region Afrin einmarschiert, um die Kurdenmiliz YPG aus dem Gebiet zu vertreiben. Ankara stuft diese als Ableger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK ein. Bei ihren Recherchen stützt Amnesty International sich auf Interviews mit 32 ehemaligen oder jetzigen Bewohnern Afrins, die die Organisation von Mai bis Juli durchführte.

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